Feste Umklammerung
Die Milchproduktion scheint ihren saisonalen Höchststand annährend erreicht zu haben. Nur noch minimal überschreitet die Milchanlieferung die Vorwochenwerte. Allerdings liegt das Gesamterzeugungsniveau leicht über der Vorjahreslinie. Der Milchmarkt steht weiter stark unter dem Einfluss der Corona-Beschränkungen. Diese Restriktionen führen in den einzelnen Vermarktungsbereichen unterschiedliche Tendenzen herbei. Während sich die Milcherzeugnisse im Lebensmitteleinzelhandel in der Verkaufshöhe weiterhin als sehr freundlich, auf einem hohen Niveau, präsentieren und auch preislich sich fest positionieren können, verlaufen in anderen Bereichen die Geschäfte eher mäßig. Sehr begrenzt zeigen sich die Absatzmöglichkeiten im Großhandel, hier vor allem in der Gastronomiesparte wie auch im Export über die Landesgrenzen hinaus. Die dortigen Behinderungen verursachen auch Einbußen bei den Erlösen. Die weitere Marktentwicklung hängt hauptsächlich von den Pandemie-Beschränkungen der einzelnen Länder ab. Die Aufhebung wird entscheidend sein, um außerhalb von Deutschland Milchprodukte absetzen zu können.
Butter: Ruhige Verkaufswoche
Der Handelsumfang von Butter erweist sich in der Berichtswoche als relativ niedrig. Dies liegt einerseits daran, dass das beschränkte Zeitfenster der Osterfeiertage immer noch die Einkaufsmenge beeinflusst hat. Andererseits sind im Bereich der Blockware die Handelstätigkeiten nach wie vor durch die Pandemie-Einschränkungen begrenzt. Durch die Beschränkungen ist vor allem der Absatz in der Gastronomie wie auch der Einkauf von Betrieben die Lebensmittel bzw. Milchprodukte weiterverarbeiten weggebrochen. Der Rahmverkauf für die privaten Haushalte offenbart sich als relativ freundlich, da durch das schöne Wetter und der beginnenden Saison für Gemüse und Früchte, wieder der Bedarf von Rahm und Sahne ansteigt. Dennoch bleibt die Preisfindung zweigeteilt, so dass bei Rahm wie auch bei Blockbutter die Erlöshöhe weiterhin sehr massiv diskutiert wird. Die Preise von Butter-Stückware haben sich aufgrund des guten Absatzniveaus fester positionieren können.
Hartkäse: Wenig Export – Freundlicher Inlandsabsatz
Die Geschäfte mit Hartkäse muss man im Hinblick auf ihre Vermarktungsmöglichkeiten ebenfalls als zweigeteilt sehen. Im Inlandsbereich erfolgt der Warentransfer hauptsächlich nur über die Discounter und dem Lebensmitteleinzelhandel. Das Absatzniveau erweist sich als zufrieden stellend. Hartkäse verfügt preislich über ein sehr stabiles Gefüge. Im Großhandel können die Käsemengen derzeit nur sehr eingeschränkt abgesetzt werden. Im Vergleich zur Absatzgröße der vergangenen Jahre, müssen die Verkaufsmengen als niedrig eingestuft werden. Außerhalb der Landesgrenzen bestehen fast gar keine Vermarktungsmöglichkeiten für die Hartkäseproduzenten. Die Exporte in die EU-Mitgliedsstaaten und in die Drittländer sind zum großen Teil unbedeutend geworden. Generell aber kann das Preisgefüge als zufrieden stellend eingestuft werden.
Schnittkäse: Gewinner und Verlierer
Die Verkaufsmöglichkeiten von Schnittkäse zeigen in den einzelnen Unternehmen eine relativ deutliche Gewinner- als auch Verliererseite an. Da die meisten Betriebe ihre Vermarktung im In- wie auch im Ausland abwickeln, belastet diese Situation die Vermarktungsmöglichkeit von Schnittkäse. Der Inlandsbereich zeigt weiterhin, zwar nicht mehr den großen Mengenimpuls wie vor ein paar Wochen, aber dennoch eine sehr gute Verkaufshöhe bei Gouda, Edamer und den Schnittkäse-Spezialitäten. Dagegen verläuft der Handel mit dem Ausland mehr oder weniger nur sehr sporadisch. Diese Absatzlage ist für Bestandsituation der einzelnen Unternehmen nicht gerade förderlich. Infolgedessen erweist sich die Vermarktungstendenz und Preisentwicklung ebenfalls als zweigeteilt. Während beim Lebensmitteleinzelhandel im Inland die Erlöse sich zumeist als fest präsentieren können, gehen die Preise für Produkte im Großhandelsbereich und für den Export leicht zurück. Um die Vermarktungsmöglichen im Außenhandelsbereich wieder ausgeglichener gestalten zu können, wäre es erforderlich die Handelsbeschränkungen in allen Ländern zu lockern. Da aber die Aussichten auf Entspannung für lange Zeit als gering einzuschätzen sind, werden sich die derzeitigen Unterschiede auch in näherer Zukunft nicht ändern.