Das Milcherzeugungsniveau in Deutschland ist weiterhin von seiner saisonal rückläufigen Tendenz geprägt. Die hohen Temperaturen Mitte August haben den Rückgang etwas stärker ausfallen lassen als im langjährigen Vergleich. Mit der warmen Witterung hat die Nachfrage an den Rohstoffmärkten bei Spotmilch, Magermilch und Rahm angezogen und die Verwertungsbasis verbessert. Die anziehende Tendenz ist dem erhöhten Handelsvolumen im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) bei den Milchfrischprodukten, aber auch den Bereichen Butter und Käse, geschuldet. Gleichzeitig verlaufen die Exportgeschäfte wieder auf Ebene des Vorjahres. Daher ziehen auch die Milchpulvergeschäfte an. Die Basis für ein gutes Herbstgeschäft wäre aus dieser Warte betrachtet, gut!
Butter: unterschiedliche Absatzentwicklung
Die Vermarktung von Butter ist kurz vor Anfang September und dem baldigen Ende der Ferienzeit in Süddeutschland, immer noch unterschiedlich ausgeprägt. Abgepackte Butter wie auch Rahm und Sahne werden bei erhöhtem Bedarf gut vermarket. Für die Jahreszeit freundlich, wird vom LEH die Stückware geordert. Dagegen liegt der Handel mit Blockware derzeit noch auf „Eis“. Es finden hier nahezu keine Geschäfte statt. Dennoch ist der Milchfettmarkt fest geprägt, so dass leichte Verbesserungen für den nächsten Monat umgesetzt werden konnten.
Hartkäse: normaler Geschäftsverlauf
Die Absatzmengen an Hartkäse gleichen sich allmählich der Vorjahreshöhe an. Allgäuer Emmentaler, Viereckware sowie 400-Gramm-Stücke werden normal vom Großhandel und LEH abgerufen. Die Verkaufsimpulse für Allgäuer Bergkäse und Allgäuer Emmentaler Rundlaibe bleiben durch die abgesagten Kirchweih- und Volksfeste aus, so dass der Verkauf normal bis ruhig vorangeht. Der Export ist bei Hartkäse im Vergleich zum Vorjahr momentan ebenfalls eher verhalten. Die Bestandssituation bleibt zu den Vermarktungsmöglichkeiten aber angepasst, somit werden feste Erlöse möglich.
Schnittkäse: gutes Sommergeschäft
Der Absatz bei Schnittkäse hat sich diesen Sommer – trotz der Coronakrise - gut entwickeln können. Leider konnte das Export- und Großhandelsgeschäft im zweiten Jahresquartal durch die Corona-Pandemie nicht an das Vorjahresergebnis heranreichen, dafür erhöhte sich der Konsum privater Haushalte. Bei den Verbrauchern ist weiterhin eine gute Nachfrage in diesem Bereich zu verzeichnen. Gleichzeitig zieht jetzt der Bedarf an Schnittkäse im Export und im Großhandel an. Dies verbessert allgemein die Vermarktung bei Edamer, Gouda und den Schnittkäsespezialitäten zusehends, so dass die Produktion zum dritten Jahresquartal erhöht wurde. Die Preise sind noch unverändert, aber mit leicht anziehender Tendenz.