Das bundesweite Milchaufkommen hatte Ende August den uneingeschränkten Rückgang aus den vergangenen Wochen fortgesetzt und unterschreitet die Anlieferungsmengen aus der Vorjahreswoche um rund 1,5 %. Die Erzeugungslinie aus dem Jahr 2022 wurde somit ebenfalls unterschritten. In den bisher acht Anlieferungsmonaten summiert sich das Milchaufkommen auf ähnlicher Vorjahreshöhe. Die weitere Entwicklung bleibt, aufgrund der zunehmenden Ausbreitung der Blauzungenkrankheit und des gebietsweisen deutlichen Einbruchs der Milchleistung abzuwarten. Bei einem weiterhin schwachen Milchfettgehalt war der Rohstoffmarkt insgesamt von einem knappen Angebot bestimmt. Die starken Preisaufschläge beim Höhenflug am Spotmarkt hatte etwas an Dynamik verloren und die Preise für Sahne und Rohmilch stabilisierten sich auf sehr hohem Niveau. Bei der eiweißhaltigen Verwertung sind die Impulse wesentlich geringer ausgefallen und die Preise konnten sich am freien Markt allenfalls behaupten. Das Ferienende in Bayern mit hochsommerlichen Temperaturen hat zum einen für eine gute Nachfrage im Frische-Segment gesorgt und mit den Urlaubsrückkehrern entwickelte sich ein gewisser „Auffüllbedarf“.
Milchfett: kaum freie Ware verfügbar, Notierungen auf sehr hohem Niveau
Für den kurzfristigen Bedarf war das Angebot an Butter sehr verhalten. Abgepackte Butter hatte einen guten Absatz, die Bestellungen aus dem LEH/Discount wurden durch Verkaufsaktionen zusätzlich gestützt. Anfang September wurde mit Verbraucherpreisanpassung im Preiseinstiegssegment die Linie von 2,00 Euro/250 g überschritten, es folgte eine Erhöhung um 10 Cent/kg auf 2,09 Euro/250 g. An der Butter- und Käse Börse in Kempten wurde in dieser Woche für geformte Ware Molkereiabgabepreise zwischen 7,60 und 8,00 Euro/kg notiert, was nochmals einen Anstieg von bis zu 55 Cent/kg bedeutet. Im Handel mit Blockbutter war angesichts der stark eingegrenzten Verfügbarkeit die daran gemessene Nachfrage sehr groß ausgefallen. Nachdem in der vergangenen Woche die Notierung für Blockware die Marke von 8,00 Euro/kg durchbrochen hatte, kam es in dieser Woche zur Konsolidierung und die Abgabepreise tendierten auf hohem Niveau unverändert bzw. wurden in der Spitze um 20 Cent/kg auf 8,10 Euro/kg gekürzt.
Hartkäse: gute Absatzmöglichkeiten
Der Absatz von Hartkäse reichte weiterhin an die gute Entwicklung der vergangenen Wochen heran. Mit dem Oktoberfest steht der Höhepunkt der Volksfestsaison kurz bevor und vor diesem Hintergrund sind die Erwartungen beim Absatz von Rundlaibe positiv gestimmt. Im Lebensmitteleinzelhandel hatten die Mengenumsätze mit Emmentaler und Viereckhartkäse ein zufriedenstellendes Verkaufspotential eingenommen. Die Notierungen der Butter- und Käse Börse in Kempten entwickelten sich auf bisherigem Niveau stabil.
Schnittkäse: abnehmende Verfügbarkeit, lebhafte Nachfrage
Die Nachfrage nach Schnittkäse hatte ein erhöhtes Niveau eingenommen und konnte dabei nicht immer vollumfänglich bedient werden. Knappe Lagerbestände und eine schwächere Ausbeute an Milchfett stellen auch die Käsevermarktung zunehmend vor Herausforderungen um den Lieferverpflichtungen nachzukommen. Teilweise wurden Liefermengen gekürzt oder aufgeschoben um jeden Abnehmer bedienen zu können. Das Kaufinteresse im europäischen Umfeld zeigte sich ebenfalls auf einem anhaltend freundlichen Niveau. Eine zuletzt gefestigte Preisentwicklung setzte sich in dieser Woche fort. Die Notierung in Hannover zog für Block- und Brotware leicht an.
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