Zu Mitte des laufenden Monats hatte die Milchanlieferung in Deutschland den jahreszeittypisch abnehmenden Trend unterbrochen. Gegenüber der Vorwoche wurde etwas mehr Milch erfasst. Die Vorjahreslinie wurde um rund 1,0 % unterschritten und auch das Erzeugungsniveau aus 2023 wurde weiterhin um gut 2,0 % verfehlt. Zum Monatswechsel stellte sich am Rohstoffmarkt eine ruhigere Nachfrage nach Sahne ein, diese schwächte sich in der ersten Julihälfte weiter ab. Neben der angelaufenen Ferien- und Urlaubszeit in Deutschland, dürfte dabei auch das aufgetretene Rindervirus LSD (Lumpy Skin Disease) in Italien und Frankreich den Export beeinflussen. Italienische Verarbeiter versuchen die Bestände gering zu halten und haben die Nachfrage zurückgefahren. Die Kurse für Sahne am Spotmarkt bewegten sich rückwärts und lagen knapp unter der 8 Cent-Marke je % Fetteinheit. Die Vermarktung von Milcheiweiß war zuletzt zweigeteilt. Magermilch verzeichnete ein ruhiges Geschäft mit leichten Preisschwächen. Magermilchkonzentrat hatte zwischenzeitlich einen lebhafteren Absatz zu festen Preisen. Aktuelle zeigte sich aber auch hier wieder eine schwächere Entwicklung.
Butter: saisonal ruhigere Nachfrage
Die Handelsumsätze mit abgepackter Butter entwickelten sich – wie gewöhnlich für diese Zeit – ruhiger, was die Erwartungen der meisten Marktteilnehmer entsprach. Nach zuletzt sehr ordentlichen Absatzmengen hielt in der Verbrauchernachfrage die angelaufene Ferien- und Urlaubszeit Einzug. Die Verbraucherpreise hatten sich zum Vormonat wenig verändert und lagen in der ersten Monatshälfte im Preiseinstiegssegment bei 1,99 Euro/250 g Päckchen. Das entspricht dem Vorjahresniveau, da im vergangenen Jahr um diese Zeit die Preise von 1,85 Euro/250 g Päckchen um 14 Cent angehoben wurden. Im Handel mit Blockbutter entwickelte sich wenig Geschäftsabschlüsse, auf Käuferseite war man weiterhin abwartend. Die Kurse an den Süddeutschen Butter- und Käse-Börse wurden sowohl bei abgepackter Ware als auch Blockware unverändert fortgeschrieben.
Käse: Verbrauchernachfrage bleibt hoch
Entgegen anderer Milcherzeugnisse hat sich am Schnittkäsemarkt die Ferien- und Urlaubszeit noch nicht wesentlich bemerkbar gemacht. Die Bestellungen aus dem LEH orientieren sich an den sehr guten Mengenumsätzen der vergangenen Wochen, die hohe Verbrauchernachfrage setzte sich fort. Die steigende Beliebtheit aus dem vergangenen Jahr setzte sich laut der aktuellen Halbjahresbilanz auch heuer positiv fort. Mit der Hochphase der Feriensaison in den Urlaubsregionen Südeuropas nahm der Export ein reges Absatzpotenzial ein. Das Angebot konnte, trotz des saisonal abnehmenden Rohstoffaufkommens und geringen Lagerbeständen, der Nachfrage knapp folgen. Preisentwicklung zuletzt uneinheitlich, aber überwiegend stabil.