Ende Juni setzte sich der saisonale Rückgang im deutschlandweiten Milchaufkommen fort. Vor dem Monatswechsel wurde um rund 1,5 % weniger Milch erfasst als im Vorjahresvergleich. Nach vorläufigen Ergebnissen lag die Milchanlieferung in den ersten sechs Monaten 1,8 % hinter der kumulierten Menge des Vorjahreszeitraums zurück. Die zuletzt hochsommerlichen Temperaturen dürften diesen Trend nochmals verstärken. Am Rohstoffmarkt kühlte sich die zuletzt steigende Kursentwicklung etwas ab. Der Bedarf an zusätzlichen Mengen verlor etwas, es wurde von einem ruhigeren Verlauf gesprochen. Die Spotmarktkurse für Sahne korrigierten auf hohem Niveau etwas zurück und auch bei Magermilch wurden nach einer gefestigten Entwicklung die Forderungen etwas gekürzt. Im nationalen Geschäft bestimmte das sommerliche Wetter den Absatz von Frischprodukten, Mozzarella und Grillkäse. Der Export von Milchprodukten nach Südeuropa in Urlaubsregionen hatte saisontypisch einen sehr guten Absatz eingenommen. Das Auftreten der Rinderkrankheit Lumpy Skin Disease (LSD) in Italien und Frankreich könnten die Warenströme im Rohmilchhandel beeinflussen, die weiter Entwicklung bleibt abzuwarten.
Butter: abgepackte Butter gut, Blockbutter verhalten nachgefragt
Der Handel mit Butter hatte mit dem Monatswechsel einen zweigeteilten Markt eingenommen. Abgepackte Butter wurde, nach Ende der Spargelsaison, auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Vorjahreszeitraum abgerufen. Die Großhandelsabgabepreise an der Kemptner Butter-Notierung entwickelten sich unverändert. Das Kaufinteresse an Blockbutter schwächte sich ab. Während zuletzt noch für den kurzfristigen Bedarf gute Umsätze verzeichnet wurden, stellte sich ähnlich wie bei den Abschlüssen von späteren Kontrakten eine verhaltene Nachfrage ein. Die Notierungen wurden ebenfalls auf bisherigem Niveau fortgeschrieben.
Käse: uneingeschränkt hohe Nachfrage
Die Vermarktung von Käse verläuft ähnlich wie in den vergangenen Wochen auf einem unverändert hohen Niveau. Das Angebot konnte, trotz des saisonal abnehmenden Rohstoffaufkommens und geringen Lagerbeständen, der uneingeschränkt lebhaften Nachfrage folgen. Vom LEH wurden anhaltend hohe Mengen an Schnittkäse abgerufen und auch im europäischen Binnenmarkt erreichten die Handelsmengen starke Umsatzzahlen. Der Käsemarkt wurde insgesamt als ausgeglichen bewertet und auch an den Leitnotierungen ergaben sich keine Verän-derungen zur vergangenen Woche.