Nach einem verbesserten Milchaufkommen Anfang Juli folgte zum Monatswechsel die bundesweite Milchanlieferung wieder der saisonal abnehmenden Entwicklung. Aufgrund des spürbaren Rückgangs im Vorjahr – verstärktes Auftreten der Blauzungenkrankheit -bewegt sich seither das Milchaufkommen über der Vorjahreslinie. Der Vorsprung errechnet sich aktuell bei 0,7 %, die kumulierten Mengen im bisherigen Jahresverlauf unterschreitet das vergleichbare Vorjahresergebnis um 1,6 %. Entgegen den Erwartungen flammte die Blauzungenkrankheit im bisherigen Jahresverlauf nicht wieder auf und spielte kaum eine Rolle. In den betroffenen Betrieben führten eingeschränkte Trächtigkeiten und Produktionsausfälle im zweiten Halbjahr 2024 zu Verschiebungen in der Laktation, was sich in den kommenden Monaten in einer verbesserten Milcherzeugung widerspiegeln dürfte.
Am Rohstoffmarkt stand sich bedingt durch die Ferien- und Urlaubszeit ein ruhiger Geschäftsverlauf einer verbesserten Rohstoffverfügbarkeit gegenüber. Spotkurse für Rohmilch tendierten nochmals schwächer. Kurse für Rahm bewegen sich weiterhin knapp um die 8 Cent-Marke/% Fetteinheit. Magermilchpreise konnten sich ebenfalls nur knapp behaupten. In einigen Bundesländern endet die Ferienzeit mit dieser Woche, sodass allmählich wieder Nachfrageimpulse aufkommen sollten.
Butter: stabiler Absatz, ausreichende Rohstoffverfügbarkeit
Die Mengenumsätze mit abgepackter Butter hatten im August ein anhaltend stabiles Niveau eingenommen und bewegten sich über der vergleichbaren Vorjahresmenge. Entgegen dem Vorjahr stehen den Herstellern derzeit eine verbesserte Milchmenge und höhere Fettgehalte zur Verfügung. Dem Vernehmen nach, haben auch die Lagerbestände ein höheres Niveau eingenommen, als noch im vergangenen Jahr, was teilweise auch den zusätzlichen Bedarf im Zukauf von Rahm dämpfte. Zudem wurden bei den Preisverhandlungen mit dem LEH/Discount Kürzungen vorgenommen. Die Kemptner Butter-Börse notierte in dieser Woche für geformte Päckchen-Butter mit 7,00 (-0,30) bis 7,60 (-0,20) Euro/kg schwächere Preise.
Die Abgabepreise für Blockbutter wurden auf unverändertem Niveau fortgeschrieben. Das Kaufinteresse an Blockware erhielt zunehmende Impulse und auch für die zweite Augusthälfte wird ein anziehender Bedarf erwartet.
Käse: Mengenumsätze auf anhaltend gutem Niveau
Den Herstellern von Käse stand zuletzt ein ausreichendes Rohmilchangebot zur Verfügung. Bedingt durch die kühlen Temperaturen und dem schwächeren Absatz von Frischprodukten wurde mehr Rohmilch in die Käseproduktion gelenkt. Mit Einzug der hochsommerlichen Temperaturen verbesserte sich wieder der Absatz von Frischprodukten. Die geringen Lagerbestände an Schnittkäse konnten etwas zulegen. Im nationalen Absatz konnten wie in den vergangenen Wochen bei einer stetigen Nachfrage gute Mengenumsätze erzielt werden. Die Abgabepreise an den Leitnotierungen entwickelten sich dennoch uneinheitlich – unverändert bis schwächer. Mit Exportgeschäft im europäischen Binnenmarkt war man überwiegend zufrieden, vor allem südeuropäische Abnehmer hatten starkes Kaufinteresse.