Die Milchanlieferung in Deutschland reichte auch im Juni nicht an die Vorjahreslinie heran. Nach Erhebungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurde im Juni um 2,0 % weniger Milch aus konventioneller und bio/ökologischer Erzeugung erfasst als im Vorjahreszeitraum. Das konventionelle Milchaufkommen verlor, mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern, in allen Bundesländern, während bio/ökologische Milch nicht so deutlich verlor und in einzelnen Bundesländern eine positive Entwicklung nahm. Insgesamt errechnet sich für das erste Halbjahr 2025 mit 15,78 Milliarden Kilogramm Milch (schalttagsbereinigt) ein um 1,9 % geringeres Milchaufkommen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Konventionelle Milcherzeugung: im 1. Halbjahr 1,9 % weniger angeliefert
Die Anlieferung von konventioneller Milch wurde von einem ähnlichen Bild geprägt wie im Vormonat. Das Erzeugungsniveau verlor erneut und mit 2,51 Milliarden Kilogramm bewegte sich die Milchmenge im Juni 2,1 % unter dem Vorjahresmonat. Den sechsten Monat in Folge verlor die bundesweite Milcherzeugung, was für das 1. Halbjahr ein Minus von 1,9 % bedeutet.
Entgegen diesem Trend entwickelte sich die Milchanlieferung einzig in Mecklenburg-Vorpommern. Seit März überschreitet das Milchaufkommen die Vorjahreslinie. Im Juni wurde um 3,6 % mehr Milch erfasst, sodass sich für die ersten sechs Monate ein Plus von 1,6 % errechnet. Die Milcherzeugung in Baden-Württemberg erreichte im Juni nahezu das Vorjahresniveau (-0,1 %). Im kumulierten Halbjahresergebnis wurde das Vorjahresniveau um 0,7 % verfehlt.
In Hessen und Nordrhein-Westfalen war der Rückgang in der Milchanlieferung – relativ betrachtet - im Juni am deutlichsten ausgeprägt. Mit einem erneut deutlichen Minus von 5,3 % schrumpfte die hessische Milcherzeugung im ersten Halbjahr 2025 um fast 5,0 % zum Vorjahr. In Nordrhein-Westfalen summierte sich das Minus in den ersten sechs Monaten auf 3,2 %. Für Niedersachsen wurde im Juni ein um 3,2 % geringeres Milchaufkommen ermittelt. Auf Sicht des ersten Halbjahres beläuft sich der Rückstand auf 2,0 %.
Die bayerische Milcherzeugung hat im Juni ebenfalls verloren, wenngleich der Rückgang mit 1,6 % im bundesweiten Vergleich geringer ausfiel. Im durchschnitt der bisherigen sechs Monate lieferten die Milcherzeuger in Bayern 1,8 % weniger Milch an die Molkereien als 2024.
Ökologisch/biologische Milcherzeugung: nur 0,8 % weniger Milch erfasst
Wie im Vormonat wurde auch im Juni um 1,0 % weniger Bio-Milch in Deutschland erfasst. Trotz des fünften Rückgangs in Folge hat die Bio-Milcherzeugung nicht so deutlich an Menge verloren wie die konventionelle Anlieferungsmenge. Der Rückgang für das erste Halbjahr errechnete sich bei nur 0,8 %.
In Baden-Württemberg setzte sich im Juni die expansive Bio-Milcherzeugung fort und übertraf die Vorjahreslinie um 2,1 %. Im Durchschnitt von Januar bis Juni nahm die Milcherzeugung ein um 2,8 % höheres Niveau ein als noch 2024. Auch für Sachsen/Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein wurde eine höhere Bio-Milcherzeugung ausgewiesen.
Die bayerische Bio-Milcherzeugung, welche einen Anteil von knapp 50 % bundesweit einnimmt, hat im Juni das Vorjahresergebnis nur moderat unterschritten (-0,2 %). Im ersten Halbjahr errechnete sich lediglich ein Rückgang von 0,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.