Mit der Veröffentlichung der Milchanlieferungsmenge für den Januar, durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), beginnt nun wieder in die Statistik für das Jahresmilchaufkommen 2024 ein erneuter Jahresstart. Entgegen dem, vor einem Jahr eher impulsiven deutschen Milcherzeugung, hat die Gesamtmilchmenge (aus konventioneller und bio-/ökologischer Milch) in Deutschland leicht zum Vorjahr abgenommen. Die Milchanlieferungen an die deutschen Molkereien steigen zwar saisontypisch an, aber im Januar 2024 erfassen die hiesigen Milchverarbeiter mit 2,652 Milliarden Kilogramm Milch, etwas mehr als ein Prozent weniger Milch. Beim Vergleich der Milchproduktion vor zwei Jahren liegt die aktuelle Milchabgabe um gut über einen Prozent darüber. Im Januar 2022 wurden laut BLE-Erhebung 2,604 Milliarden Kilogrammgut aufgenommen. Nachdem bereits im Herbst 2023 schon die Milcherzeugungshöhe reduziert verlief, wird sich aller Voraussicht nach, das erste Jahresquartal 2024 leicht negativ fortsetzen.
Konventionelle Milch: verhaltender Neustart
Die Substanz der Milchanlieferung hat, seit Mitte 2023, hinsichtlich der laufenden nachlassenden Milchauszahlungspreise in Deutschland abgenommen. Auch im Übergang in das neue Kalenderjahr wurde dieser Trend beibehalten. Im Januar 2024 wurde in Deutschland etwas mehr als dreißig Millionen Kilogramm konventionelle Milch bzw. minus 1,4 Prozent weniger Milch abgegeben. In Summe sind dies 2,536 Milliarden Kilogramm Milch. Diese Entwicklung besteht mehr oder weniger seit dem September 2023.
Bei differenzierter Betrachtung nach Bundesländern bleibt im Großen und Ganz ganzheitlich ein rückläufiger Trend. Nur die Südschiene schert noch aus dieser Vorlage aus. Während sich in den einzelnen Bundesländern der Abstand zwischen Minus einem und fünf Prozent bei der Milchmenge verhält, bleiben Bayern und Baden-Württemberg auf Vorjahreshöhe unverändert. Ob generell die derzeitige Ausrichtung beibehalten wird ist eher fraglich. Einerseits haben sich die Milchpreise auch wieder im Norden und Osten verbessert und gleichzeitig waren die Witterungsverhältnisse heuer nicht sehr „winterlich“ gestimmt. Daher könnte es durch das milde Wetter im Februar und März auch in den anderen Regionen zu anziehenden Milcherzeugungen führen.
Ökologisch/biologische Milch: das Erzeugungsniveau wird schwächer
Schon im letzten Herbst hat es sich gezeigt, dass das Erzeugungsniveau bei Biomilch – im Gegensatz zum Trend der letzten Jahre – abgeschwächter verläuft. Dieser Vorgang hat sich auch für den Januar 2024 bestätigt. Die Biomilcherzeugung verlor zum Vorjahresmonat in Deutschland ein halbes Prozent, so dass für den aktuellen Berechnungsmonat eine Menge von 116 Millionen Kilogramm Milch registriert wurde.
Gleichfalls verspürt auch jedes Bundesland in Deutschland diese Bewegung. Dennoch verbleibt das Biomilchangebot immer noch hoch. Auch wenn jetzt die Angebotshöhe gegenüber dem Vorjahr noch eher verhalten erscheint, ist die Bezugsgröße zu vor zwei Jahren für den Januar noch recht ordentlich. Der Abstand beträgt 7,7 Prozent bei einer Steigerung von knapp 10 Millionen Kilogramm Milch. Im Januar 2022 wurden fast 108 Millionen Kilogramm Milch abgegeben und zum aktuellen Monat wurden 116,2 Millionen Kilogramm gesammelt.
Interessant bzw. eher bedenklich ist diese Situation, da die Verarbeitung von Biomilch 2023 im Vergleich, vor allem zum Kalenderjahr 2022, noch nicht ganz erreicht werden konnte.