Die Statistik der deutschen Milchanlieferungsmenge von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zeigt für den Monat November 2021, ungeachtet dem saisonal üblichen Rückgang der Milcherzeugung, ohne Unterbrechung ein Schwinden der Milchanlieferungsmenge in Deutschland an. Demzufolge weist die Gesamterzeugung von konventioneller und ökologisch/biologischer Milch im Monat November 2021 nur noch eine Höhe von 2,384 Milliarden Kilogramm Milch auf. Mit diesem Wert hat sich die Milchmenge noch einmal um rund achtzig Millionen Kilogramm reduziert, dies entspricht 3,2 Prozent Minus gegenüber dem Vorjahreswert. Abermals wurde auch in diesem Monat der höchste Negativwert des Jahres 2021 gegenüber dem vorherigen Monat errechnet.
Anmerkung: Allerdings muss bei den Werten des Monats November 2021 noch berücksichtigt werden, dass aufgrund der neuen Milchgüteverordnung, die Umrechnung bei der Milcherfassung von Volumen auf Gewichteinheiten, in fast ganz Deutschland auf den Faktor 1,03 umgestellt worden ist. Dies bedeutet, die Milchanlieferungsmenge in Volumen gemessen, erhöht sich in Kilogramm umgerechnet, um knapp ein Prozent.
Konventionelle Milcherzeugung: Das Potential bröckelt
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) meldet auch in diesem Monat, dass der Erzeugungstrend der konventionellen Milch sich weiterhin stark abnehmend zeigt. Infolgedessen wurde im Monat November 2021 nur noch eine Milchabgabe von 2,289 Milliarden Kilogramm Milch gemeldet. Das sind über 81 Millionen Kilogramm innerhalb eines Monats bzw. 3,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Wird diese Entwicklung auch im letzten Kalendermonat bestehen bleiben, könnte es möglich sein, dass das konventionelle Milchvolumen in der BRD die 30-Millarden-Kilogramm-Linie unterschreitet. Dies wäre ein Rückgang der Milcherzeugungsmenge von ungefähr 700 Millionen Kilogramm Milch.
Der deutsche Milchanlieferungstrend ist auch bei der Betrachtung der Milcherzeugungsstatistik in den einzelnen Bundesländern festzustellen. Ohne Ausnahme ist in jedem Bundesland die monatliche Milchmenge zurückgegangen. Die Bandbreite des Rückgangs befindet sich dabei zwischen Minus zwei Prozent in Sachsen und fast acht Prozent in Thüringen. In Bayern reduzierte sich die Milchmenge im November um 3,7 Prozent auf 526 Millionen Kilogramm Milch. Demzufolge wird aller Voraussicht nach die Sieben-Millionen-Grenze in Bayern nicht mehr erreicht. Somit wird trotz den noch steigenden bayerischen Bio-Milchmengen das Ergebnis des Vorjahres nicht mehr erzielt werden.
Ökologisch/biologische Milch: Molkereien erfassen weiterhin mehr Milch
Die ökologisch/biologischen Milcherzeugungszahlen in Deutschland bestätigen weiterhin den positiven Erzeugungstrend bzw. den Umstellungswillen von konventioneller zu ökologischer Milchproduktion. Im November 2021 wurden etwas mehr als 95 Millionen Kilogramm erfasst. Dies entspricht einem Anstieg von 1,3 Prozent. Allerdings fällt in dieser Monatsstatistik auf, dass die Abstandsgröße zum vorherigen Monat, die niedrigste in diesem Jahr ist. Inklusive des letzten Anlieferungsmonats, sind im Jahr 2021 in Deutschland mehr als 1,2 Milliarden Kilogramm Milch erzeugt worden.
In Bayern erweist sich die Bio-Milchabgabe ebenfalls als sehr positiv gegenüber dem Vorjahresgleich. Die Differenzen zum zurückliegenden Jahr fallen aber höher aus, als der Bundestrend. Mit über zwei Millionen Kilogramm mehr als im Vorjahr, liegt die Erhöhung der bayerischen Bio-Milch bei genau fünf Prozent. Damit ist garantiert, dass die Jahresbiomilcherzeugung die 600-Millionen-Kilogramm-Milchgrenze überschreiten wird. Folglich wird in Bayern weiter der „Löwenanteil“ an Bio-Milch erfasst.
