Das deutsche Milchaufkommen entwickelte sich zur Jahresmitte gebietsweise recht unterschiedlich, hatte in Summe im Juni aber ein ähnliches Anlieferungsniveau wie im Vorjahresmonat erreicht. Für Juni veröffentlichte die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ein bundesweites Milchaufkommen von 2,688 Milliarden Kilogramm Milch (konventionelle und bio-/ökologische Milch), was gegenüber dem Juni 2023 ein moderates Plus von 0,4 % bedeutet. Im ersten Halbjahr 2024 wurde mit rund 16,1 Milliarden Kilogramm Milch, schalttagsbereinigt 0,1 % mehr Milch von deutschen Milcherzeugern angeliefert als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres.
Konventionelle Milcherzeugung: Höhere Milchanlieferung im Süden
Die Anlieferung von konventionell erzeugter Kuhmilch hat sich im ersten Halbjahr einzig im Januar unter der Vorjahreshöhe bewegt. In den darauffolgenden Monaten orientierte sich die die Anlieferungsmenge an der Vorjahreslinie bzw. leicht darüber. Nach erreichen der saisonalen Milchspitze im Mai hat das Milchaufkommen in Deutschland jahreszeittypisch abgenommen. In den ersten sechs Monaten liegt die kumulierte Milchanlieferung (schalttagsbereinigt) mit 15,36 Milliarden Kilogramm Milch gleich auf mit dem Vorjahreswert. Das Milchaufkommen in Bayern entwickelte sich im Jahresverlauf positiv und hatte sich in den ersten sechs Monaten um 1,2 % erhöht. Dieser Trend war auch im benachbarten Baden-Württemberg feststellbar, dort wurde 1,5 % mehr Milch angeliefert. In Süddeutschland konnte die Milcherzeugung somit im bundesweiten Vergleich gesteigert werden. Im zweitgrößten Milcherzeugungsland Niedersachsen hatte sich die Milchanlieferung nur im geringen Umfang (+0,2 %) erhöht. In Mecklenburg-Vorpommern war die Veränderung zum ersten Halbjahr 2023 mit einem Plus von 0,7 % etwas höher ausgefallen.
Einen deutlichen Rückgang verzeichnete in den ersten sechs Monaten die Milchanlieferung in Nordrhein-Westfalen. Die Milchviehbetriebe erzeugten dort rund 2,0 % weniger Milch als im Vorjahreszeitraum. Rückläufig war die Milcherzeugung auch in den Bundesländern Sachsen/Sachsen-Anhalt (-1,7 %), Brandenburg/Berlin (-1,5 %), Hessen/Rhld.-Pfalz/Saarland (-0,9 %), Thüringen (-0,7 %) und Hessen (-0,9 %).
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Ökologisch/biologische Milcherzeugung: Anlieferung im 1. Halbjahr gesteigert
Das Erzeugungsniveau von Bio-Milch hat in Deutschland im bisherigen Jahresverlauf stetig wieder an Höhe gewonnen. Die Anlieferung stieg im ersten Halbjahr auf 725,7 Millionen Kilogramm (schalttagsbereinigt) an und übertraf die Vorjahreserzeugung im Vergleichszeitraum um 1,9 %. Die bayerischen Bio-Milcherzeuger sind dabei die Hauptlieferanten und hatten die Erzeugung gegenüber den ersten sechs Monaten 2023 um 2,7 % (schalttagsbereinigt) auf 359,95 Millionen Kilogramm ausgedehnt. Die Erzeugung von Bio-Milch in Baden-Württemberg konnte ebenfalls einen Zuwachs verzeichnen. Im ersten Halbjahr 2024 wurde 3,3 % mehr Milch angeliefert als im Vorjahreszeitraum. Die deutsche Bio-Milcherzeugung nimmt am inländischen Gesamtmilchaufkommen einen Anteil von knapp 5 % ein.
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