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Milchanlieferung Deutschland Juni 2022

Die Statistik der deutschen Milchanlieferungsmenge, bekanntgegeben von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), zeigt, wie bereits schon zum Vorjahr 2021 eingeläutet, einen weiterhin rückläufigen Trend. Obwohl im ökologisch/biologischen Bereich das Milchaufkommen noch stetig ansteigt, schwindet die Milchproduktion für den konventionellen Bereich. Das veröffentlichte Milchaufkommen für die Gesamtmilchmenge (aus konventioneller und bio-/ökologischer Milch) für den Juni 2022 beträgt 2,627 Milliarden Kilogramm. Der Rückgang zum Vorjahresmonat liegt leicht abgeschwächt zu den Monaten vorher, mit einem Mengendefizit von knapp 20 Millionen Kilogramm Milch, bei einem Minus von 0,7 Prozent.

Anmerkung: Allerdings muss bei den Werten aus dem Januar und folgende bis Juni 2022 und der Jahresmilchmenge berücksichtigt werden, dass aufgrund der neuen Milchgüteverordnung, die Umrechnung bei der Milcherfassung von Volumen auf Gewichteinheiten, in Deutschland auf den Faktor 1,03 umgestellt worden ist. Dies bedeutet, die Milchanlieferungsmenge in Volumen gemessen, erhöht sich in Kilogramm umgerechnet rein rechnerisch zum ersten Halbjahr 2021 zusätzlich noch um knapp ein Prozent.

Konventionelle Milcherzeugung: negative Halbjahresbilanz
Das Milchaufkommen für konventionelle Milch bleibt in Deutschland bei einem weiteren Rückgang, wobei allerdings die „Nordlichter“, vielleicht auch wegen der steigenden Milchpreisentwicklung, erstmals in diesem Jahr einen positiven Abstand zum Vorjahresmonat aufweisen. Im Juni 2022 befand sich das deutsche Milchaufkommen (Erzeugerstandort) bei 2,514 Milliarden Kilogramm Milch. Der Rückgang beträgt somit etwas mehr als 20 Millionen Kilogramm Milch in einem Monat bei einem Minus von 0,8 Prozent. Die Veränderungsrate ist dabei zu den Vormonaten deutlicher geschrumpft. Die kumulierte Halbjahresbilanz konstatiert ein Ergebnis von 15,032 Milliarden Kilogramm Milch mit einem Minus von 2,2 Prozent. Die „Fehlmenge“ beträgt dabei mittlerweile über 330 Millionen Kilogramm. Die zum Teil nicht optimale Grundfutterqualitäten des Vorjahres und den restriktiveren Einsatz von Kraftfutter wegen steigender Preise für Futtermittel haben die Inhaltsstoffe der Milch zum Vorjahr deutlicher reduziert. Der Fettgehalt der Anlieferungsmilch in Deutschland ging im ersten Halbjahr 2022 von 4,16 auf 4,09 und bei Eiweiß von 3,47 auf 3,42 Prozent zurück und schränkt somit die Ausbeute bei der Milchbe- und -verarbeitung ein.

Erstmals in diesem Jahr wurden in drei Bundesländer bei der Milcherfassung im Juni 2022 Zuwächse registriert. In Schleswig-Holstein/Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen/Bremen erhöhte sich die Anlieferung für den Juni um 0,3 bzw. einem Prozent und in Niedersachsen/Bremen sogar fast zwei Prozent (1,8 Prozent). Dennoch findet in den anderen Bundesländern kein Mengenwachstum mehr statt. Die Bandbreite der Veränderung beträgt zwischen noch unverändert wie in Mecklenburg-Vorpommern und bis zu minus 4,1 Prozent wie in Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland. In Bayern lag der Milchmengenrückgang bei 2,8 Prozent also etwas höher als zum bundesweiten Durchschnitt von 0,8 Prozent.

Die kumulierte Statistik der einzelnen Bundesländer im ersten Halbjahr 2022 bleibt aber tendenziell rückläufig, auch wenn Niedersachsen bald an die Milchmengen des Vorjahres aufschließen könnte. Die Abweichungen der einzelnen Bundesländern zum Bundesdurchschnitt von 2,2 % liegt bei gut einem Prozent. In Bayern summierte sich die halbjährliche konventionelle Milchmenge auf 3,491 Milliarden Kilogramm Milch. Dies sind drei Prozent weniger Milchmenge zum Vorjahr bzw. einen Mengenrückgang von 110 Millionen Kilogramm Milch. Ob die derzeit anziehenden Milchpreise Einfluss auf die Produktionsmengen nehmen könnten ist fraglich. Der Futterbau hat heuer durch die lange Trockenheit im Teilen Deutschlands an Futtermenge und Futterqualität Einschränkungen erfahren müssen.

Ökologisch/biologische Milch: tendenzielles Ansteigen

Die Biomilcherzeugung schreitet in Deutschland nun sehr kontinuierlich voran. Wie bereits in den vergangenen Kalendermonaten erhöhte sich die Milchanlieferung im Juni 2022 um 2,4 Prozent. Die erfasste Milchmenge belief sich auf 113,4 Millionen Kilogramm Milch bzw. um knapp drei Millionen Kilogramm. Die bayerische Milcherzeugung lag in der Monatsbilanz etwas höher. Die Differenz zum Vorjahresmonat liegt bei 3,3 Prozent und auf einer Höhe von fast 56 Millionen Kilogramm. Die Halbjahresbilanz der Biomilch in Deutschland hat sich zusehends gut weiterentwickelt und beschreibt nun eine Größenordnung von fast 665 Millionen Kilogramm Milch. Damit erhöhte sich das Volumen um 2,6 Prozent. Sollte sich dieses Milchabgabeniveau beibehalten werden, könnte die deutsche Biomilcherzeugung für 2022 bei etwas über 1,3 Milliarden Kilogramm Milch abschließen. Im Vergleich zu 2017 lag die Gesamterzeugung von Biomilch noch unter der Milliardengrenze bei 940 Millionen Kilogramm Milch. Bayern bleibt das Bundesland mit der höchsten Erzeugung an ökologischer Milch. Nach der Halbjahresbilanz 2022 stieg die Milchmenge über dem Bundesschnitt nochmals deutlicher an und befindet sich bei 328 Millionen Kilogramm Milch bzw. bei fünf Prozent. Damit erreicht Bayern einen 50 Prozent Anteil bei Biomilch in Deutschland. Bleibt auch hier dieser Trend bis zum Jahresende bestehen, so könnte im Ergebnis die Jahresmilchmenge Bayern bei knapp 650 Millionen Kilogramm abschließen.

Milchanlieferung Deutschland konv. und bio
Milchanlieferung Deutschland konventionell
Milchanlieferung Deutschland bio
Milchanlieferung Bayern konv. und bio
Milchanlieferung Bayern konventionell
Milchanlieferung Bayern bio

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