Die Statistik der deutschen Milchanlieferungsmenge, bekanntgegeben von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), zeigt, wie bereits schon zum Vorjahr 2021 eingeläutet, einen weiterhin rückläufigen Trend. Obwohl im ökologisch/biologischen Bereich das Milchaufkommen noch stetig ansteigt, schwindet die Milchproduktion für den konventionellen Bereich. Das veröffentlichte Milchaufkommen für die Gesamtmilchmenge (aus konventioneller und bio-/ökologischer Milch) für den Juli 2022 beträgt 2,669 Milliarden Kilogramm. Der Rückgang zum Vorjahresmonat liegt leicht abgeschwächt zu den Monaten vorher, mit einem Mengendefizit von knapp 25 Millionen Kilogramm Milch, bei einem Minus von 0,9 Prozent.
Konventionelle Milcherzeugung: der Norden gibt Gas
Das Milchaufkommen für konventionelle Milch bleibt in Deutschland bei einem weiteren Rückgang, wobei im Norden der Trend unterbrochen wurde und die Anlieferung, im Vergleich zum Vorjahresmonat, aktuell in Schleswig-Holstein, Niedersachsen/Bremen und Nordrhein-Westfalen, anzieht. Dagegen bleiben weiterhin die Milchmengen in Süd- und Ostdeutschland auf ihrer Position zum Vergleich abfallend. In Summe blieb die Monatsmilchmenge für Juli 2022 bei konventioneller Milch unter der Erhebung zum letzten Jahr. Insgesamt wurden nach der BLE-Erhebung „Erzeugerstandort Deutschland“ 2,556 Milliarden Kilogramm Anlieferungsmilch gemeldet. Ein Rückgang von etwas mehr als 25 Millionen Kilogramm Milch bzw. Minus einem Prozent. Die kumulierte Anlieferung nach sieben Monaten beträgt für Deutschland nun 17,588 Milliarden Kilogramm Milch mit einem Minus von genau zwei Prozent. Dies entspricht einem Mengendefizit von 360 Millionen Kilogramm Milch.
Bayern setzt sich zunehmend vom Deutschlandtrend ab. Insgesamt wurden im Juli 2022 ca. 15 Millionen weniger Milch abgegeben als im Vorjahresmonat Juli 2021. Dies ist ein Minus von 2,4 Prozent. Seit Jahresbeginn liegen die Vorjahresvergleiche immer zwischen Minus zwei bis vier Prozent. Aber auch andere Bundesländer fallen mittlerweile mit solchen Abständen auf. Das Defizit für konventionelle Milch laut bayerischer Anlieferung der BLE beträgt aktuell kumuliert fast drei Prozent. In sieben Monaten wurden nur noch knapp über vier Milliarden Kilogramm Milch abgegeben. Nachdem bereits letztes Jahr nicht mehr die sieben-Milliarden-Höhe erreicht werden konnte, wird in diesem Jahr das Milchaufkommen bei unter 6,8 Milliarden Kilogramm Milch liegen. Dies wäre zum Vorjahr eine Differenz in Bayern von gut 200 Millionen Kilogramm Milch. Regional ist aber keine unterschiedliche Strukturentwicklung festzustellen. Die Rückgänge finden im ganzen Bundesgebiet gleichmäßig statt.
Ökologisch/biologische Milch: unveränderter Zuspruch
Das Erzeugungsniveau an Biomilch in Deutschland bleibt weiterhin ansteigend. Die Prozentsätze des monatlichen Anstiegs sind zwar nicht mehr mit dem der letzten Jahre vergleichbar, diese waren mitunter sogar zweitstellig, aber dennoch weist das Plus immer noch einen Wert von zwei bis drei Prozent auf. Aktuell wurde für den Monat Juli 2022 eine Verbesserung von 2,2 Prozent ermittelt. In Bayern erhöhte sich im Juli die Milchanlieferung um 2,9 Prozent. Ähnliche Prozentsätze zeigen sich in der laufenden Aufsummierung zur Jahresmilchmenge. Bislang wurden in den ersten sieben Monaten in Deutschland 778 Millionen Kilogramm Milch verkauft. Ein Plus von 2,6 Prozent bei einer Steigerung um gut 20 Millionen Kilogramm Milch. In Bayern hat sich das Mengenwachstum etwas stärker entwickelt. Hier beträgt das Plus 4,7 Prozent, so dass die deutsche Steigerung zu gut zwei Dritteln in Bayern stattfindet.
News
Milchanlieferung Deutschland Juli 2022
