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Milchanlieferung Deutschland Dezember 2021

Die Statistik der deutschen Milchanlieferungsmenge von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zeigt auch für den Monat Dezember einen erneuten Rückgang in der Milcherzeugung im konventionellen und ökologisch/biologischer Bereich auf. Die veröffentlichte Anlieferungsmenge beträgt 2,516 Milliarden Kilogramm. Der Rückgang zum Vorjahresmonat liegt bei einem Minus von 3,3 Prozent bzw. rund 86 Millionen Kilogramm. Dies ist der höchste ermittelte Rückgang im Jahr 2021.
Die Gesamtsumme der in Deutschland angelieferten Milch (Erzeugerstandort) liegt bei 31,164 Milliarden Kilogramm und ergibt somit ein Minus von 2,1 Prozent. Mit den Milchmengen aus den EU-Nachbarstaaten (Erhebung der Erfassung nach Molkereistandort) befindet sich die Jahresmilchmenge unter 32 Milliarden Kilogramm. Mit exakt 31,942 Milliarden Kilogramm Milch wird ein Minus von 1,9 Prozent aufgezeigt.

Anmerkung: Allerdings muss bei den Werten des Monats Dezember 2021 und der Jahresmilchmenge noch berücksichtigt werden, dass aufgrund der neuen Milchgüteverordnung, die Umrechnung bei der Milcherfassung von Volumen auf Gewichteinheiten, in fast ganz Deutschland auf den Faktor 1,03 umgestellt worden ist. Dies bedeutet, die Milchanlieferungsmenge in Volumen gemessen, erhöht sich in Kilogramm umgerechnet, um knapp ein Prozent.

Konventionelle Milcherzeugung: rückläufig - analog Kuhbestand und Milchmenge
Die letzte Viehzählung im November 2021 hat schon angedeutet, dass trotz jährlicher Leistungssteigerungen in der Milchproduktion die Liefermenge nicht ausgeglichen werden kann. Die Anzahl des Milchkuhbestandes reduzierte sich von 3.921.410 (Stand November 2020) auf 3.832.716 (Stand November 2021). Mit dem Rückgang um 3,5 Prozent in der konventionellen Milcherzeugung von November bis Dezember hat sich die Jahresmilchmenge 2021 auf unter 30 Milliarden Kilogramm reduziert. In diesem Bereich wurden fast 700 Millionen Kilogramm weniger abgeliefert. Der Rückgang beträgt 2,3 Prozent. Daraus lässt sich mitunter folgern, dass die sinkende Milchproduktion zum größten Teil durch die permanente Diskussion über höhere Anforderungen bei der Haltungsform der Rinder hervorgerufen wurde. Mit dem „alten“ Umrechnungsfaktor würde der Abstand zur Gesamtanlieferungsmenge gegenüber dem Jahr 2020 bei circa drei Prozent liegen.

Der rückläufige Milchanlieferungstrend in Deutschland ist auch in der Auswertung bei den einzelnen Bundesländern festzustellen. Ohne Ausnahme ist in jedem Bundesland die monatliche Milchmenge im Dezember wie auch die Jahresanlieferung zurückgegangen. Die Bandbreite des Rückgangs der Anlieferung befindet sich dabei zwischen Minus 0,7 Prozent in Schleswig-Holstein und 5,5 Prozent in Thüringen. In Bayern hat sich das Milchaufkommen im konventionellen Bereich nochmals verringert. Der Abstand liegt bei minus 2,8 Prozent, damit verschiebt sich die bayerische Milchanlieferung für 2021 unter die Grenze von 7 Milliarden Kilogramm. Dies ist nun das dritte Mal in Folge, dass sich das Erzeugungspotential für konventionelle Milch in Bayern reduzierte. Obwohl etwas Milch davon in die Biosparte wanderte, ist der Trend allerdings offensichtlich. Bayern hat in Deutschland noch das größte Milcherzeugungspotential. Allerdings nimmt der Abstand zu Niedersachsen deutlich ab. Die Differenz zu den norddeutschen Kollegen beträgt nur noch 15 Millionen Kilogramm. Es muss jedoch angemerkt werden, dass in Niedersachsen gut 500 Millionen Kilogramm weniger Biomilch produziert wird.

Ökologisch/biologische Milch: gedämpfter Anstieg!
Während noch vor einigen Jahren die Erzeugung von Biomilch in Deutschland, vor allem in Bayern, im zweistelligen Bereich von Jahr zu Jahr anzogen hat, zeigt sich die aktuelle Entwicklung etwas gedämpfter. Im Dezember 2021 wurde nur etwas mehr als ein Prozent Biomilch erzeugt. Diese Entwicklung hat sich schon im Verlauf des Jahres angedeutet. Im letzten Quartal 2021 blieben die prozentualen Abweichungen nur noch knapp über einem Prozent. In Bayern hat sich die Erzeugung im Trend der letzten Jahre bestätigt und sich monatlich bei gut fünf Prozent eingependelt. In einigen Bundesländern ging die Produktion von Biomilch in den letzten beiden Kalendermonaten 2021 sogar zurück. In der Gesamtsumme ist daher der Abstand zu 2020 niedriger ausgefallen. In Deutschlang wurden über 1,2 Milliarden Kilogramm erzeugt. Der Anstieg beträgt aber nur noch 2,6 Prozent zum Vorjahr. 2018 errechnete sich eine Erhöhung gegenüber dem Jahr 2017 von 19 Prozent. Schon 2018 ging die Jahresdifferenz auf sechs Prozent und von 2019 auf 2020 auf 4,2 Prozent zurück. Die Erzeuger von Biomilch haben in Bayern im Jahr 2021 eine Menge von 616 Millionen Kilogramm an die Molkereien geliefert. Im Bundestrend liegt der Abstand höher und befindet sich bei knapp fünf Prozent. Bayern bleibt mit seiner Biomilchmenge von fast 50 Prozent das mengenmäßig größte Erzeugerland. Baden-Württemberg liegt mit einer Erzeugungsmenge von fast 179 Millionen Kilogramm in der Rangliste auf Platz 2. Dabei wurde im benachbarten Bundesland das Erzeugungsniveau im Jahr 2021 nicht mehr wesentlich ausgebaut und blieb unwesentlich verändert bei plus 0,2 Prozent. In Süddeutschland befindet sich das ökologisch/biologische Milchaufkommen bei 795 Millionen Kilogramm. Dies ist ein Anteil im Biomilchsegment von fast 63 Prozent, so dass die Präsenz in der Vermarktung sehr südlich geprägt ist.

Entwicklung der Milchanlieferungen 2016 bis 2021:
Tabelle Milchanlieferung Konventionell und Tabelle Milchanlieferung Bio

Milchanlieferung Deutschland Stand Dezember 2021 Konventionell und Bio-Milch
Milchanlieferung Deutschland Stand Dezember 2021 Konventionelle Milch
Milchanlieferung Deutschland Stand Dezember 2021 Bio-Milch
Milchanlieferung Bayern Stand Dezember 2021 Konventionell und Bio-Milch
Milchanlieferung Bayern Stand Dezember 2021 Konventionelle Milch
Milchanlieferung Bayern Stand Dezember 2021 Bio-Milch
Konventionelle Milchanlieferung Deutschland in Prozent
Bio-Milchanlieferung Deutschland in Prozent

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