Im August wurde nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Deutschland mit insgesamt 2,596 Milliarden Kilogramm Milch (konventionelle und bio/ökologische Milch) um 1,1 % weniger Milch angeliefert als vor zwölf Monaten. Für die ersten acht Monate des laufenden Jahres errechnet sich dabei ein leichter Rückgang von 0,2 % zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Innerhalb der Bundesländer und auch bei den Milcharten (konventionelle oder Bio-Milch) wurde die Milchanlieferung von uneinheitlichen Entwicklungen bestimmt. Die Erzeugung von Bio-Milch bewegte sich auch im August über der Vorjahreslinie während bei der konventionellen Milchanlieferung hauptsächlich nur in Süddeutschland das Vorjahresniveau übertroffen werden konnte.
Konventionelle Milcherzeugung: Bayern stemmt sich gegen den Trend
Das Milchaufkommen aus konventioneller Erzeugung reduzierte sich im August deutschlandweit um 1,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat auf 2,479 Milliarden Kilogramm. In den bisherigen acht Monaten (schalttagsbereinigt) wurde somit 0,3 % weniger Milch erzeugt als im gleichen Vorjahreszeitraum. Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer wurde in Nordrhein-Westfalen der stärkste Rückgang ausgewiesen, es wurde im August 5,2 % weniger Milch an Molkereien geliefert. Bereits seit Jahresbeginn wurde dort die Vorjahreslinie verfehlt und der Rückstand zum Vorjahr beläuft sich kumuliert in den ersten acht Monaten auf 2,6 %. In Niedersachsen wurde im August eine um 2,8 % geringere Milchmenge erfasst als im August 2023. Von Januar bis August wurde in Summe 0,4 % weniger Milch erfasst. Abgenommen hatte im August auch die Milchanlieferung in Hessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Eine positive Entwicklung nahm die Milchanlieferung vor allem in Baden-Württemberg und insbesondere in Bayern. Die bayerischen Milcherzeuger lieferten im August 2024 um 1,1 % mehr Milch an die Molkereien als im Vorjahresmonat und widersetzten sich somit dem bundesweiten Trend. Im bisherigen Jahresverlauf errechnet sich in den ersten acht Monaten ein Plus von 1,0 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In Baden-Württemberg erfassten die Molkereien im August 0,9 % mehr Milch als im August 2023. Die bisherige Jahreserzeugung bis einschließlich August übertrifft die vergleichbare Vorjahresmenge um 1,3 %.
Ökologisch/biologische Milcherzeugung: trotz saisonalen Rückgangs im Plus
Wenngleich das Milchaufkommen im August saisontypisch abgenommen hatte, wurde in Deutschland mit 117,7 Millionen Kilogramm gut 2,1 % mehr Bio-Milch erfasst als im August des vergangenen Jahres. Bereits seit Februar dieses Jahres übertrifft die monatliche Anlieferung die Vorjahreslinie. In den ersten acht Monaten wurden gut 2,0 % mehr Milch aus biologischer Erzeugung erfasst als im Vorjahreszeitraum. Bayern als bundesweit bedeutendster Bio-Milcherzeuger erzeugte im August 3,5 % mehr Milch und hat in den bisherigen acht Monaten des laufenden Jahres den Vorsprung auf 3,0 % zum Vorjahresvergleich ausgebaut. In Baden-Württemberg hatte sich im August das Bio-Milchaufkommen zum Vorjahres Monat um 5,1 % erhöht und summierte sich von Januar bis August um durchschnittlich 3,8 % über dem Vorjahresergebnis.