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Milch in Bayern rückläufig: Konventionell unter 7 Mio. t

Vor kurzem hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Ernährungswirtschaft und Märkte, die Monatsstatistik Milch und Milcherzeugnisse Bayern für den Monat Dezember 2021 veröffentlicht. Damit kann auch ein vorläufiges Fazit über die Milchanlieferung im abgelaufenen Jahr 2021 gezogen werden: Der seit mehreren Jahren schon beobachtete Trend setzt sich weiter fort, die Milchanlieferung von bayerischen Erzeugern (Erzeugerstandort) an Molkereien ist erneut spürbar zurückgegangen. Zum Jahr 2020 fehlen in Summe aus konventionell und biologisch erzeugter Milch 2,20 Prozent. Der Rückgang bei Milch konventionell war sogar noch stärker, weil bei Biomilch ein Zuwachs von 4,68 Prozent zu verzeichnen war. Damit sank die Menge konventionell erzeugter Milch in Bayern erstmals unter die Grenze von 7 Mio. t und erreichte nur noch 6,973 Mio. t.
Damit setzt sich ein Trend fort, der nach nur leichten Mengensteigerungen nach Ende der Milchquotenregelung seit 2019 unvermindert anhält: Im Jahr 2019 wurde für die Summe aus konventionell und biologisch erzeugter Milch in Bayern erstmals ein Minus von 1,38 Prozent ermittelt. Auch im Jahr 2020 wurde insgesamt 0,87 Prozent weniger Milch ermolken. Das jetzt vorläufige Ergebnis von minus 2,20 Prozent für das vergangene Jahr 2021 lässt befürchten, in welchen Größenordnungen die jährlichen Milchmengen zukünftig noch zurückgehen könnten. Denn der Rückgang im zweiten Halbjahr 2021 war schon viel deutlicher als noch im ersten Halbjahr. Und die Einführung der Haltungsstufen bei der Milcherzeugung und die zunehmende Differenzierung der Milchauszahlungspreise nach Haltungsformen wird diesen Trend wohl noch verstärken. Angesichts der bekannten Alterstruktur auf den bayerischen Milchviehbetrieben wird auch dort im Zuge des Generationswechsels, unabhängig von den weiteren Entscheidungen von Politik und Marktakteuren, ebenfalls eine größere Aufgabewelle folgen. Und diese Mengen werden eben nicht mehr, so wie früher, von weitermelkenden Betrieben kompensiert werden können. Die Gründe reichen von fehlenden Arbeitskräften bis hin zu den bekannten Umweltauflagen. 
Zurück zu den Zahlen der Milchanlieferung in Bayern in jüngster Vergangenheit: Wurde im ersten "quotenfreien" Jahr 2016 von bayerischen Milcherzeugern (Erzeugerstandort) noch 7,763 Mio. t erzeugt, davon 399,1 Mio kg Biomilch, ging die Gesamterzeugung bayerischer Milcherzeuger 2021 (konventionell und bio) auf 7,590 Mio. t zurück, davon wiederum 616,5 Mio. kg Biomilch. Damit wurde 2021 für die konventionelle Milch auch die magische Grenze von 7 Mio. t unterschritten! Der Rückgang bei konventionell erzeugter Milch binnen 6 Jahren seit 2016 betrug also 390 Mio. kg Milch. Andererseits stieg die Erzeugung von Biomilch um 217 Mio. kg an. Unter dem Strich bleibt aber ein Minus in der bayerischen Milcherzeugung. 

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