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LTO: Milchpreis-Ranking 2019 – Wenig Bewegung

Der niederländische Bauernverband (LTO) hat in Zusammenarbeit mit Zuivel NL und der European Dairy Farmers (EDF) auch wieder für das Kalenderjahr 2019 eine europäische Milchpreis „Hitliste“ der größten europäischen Milchverarbeiter veröffentlicht.

Bei der Betrachtung der laufenden Auszahlungsleistungen der europäischen Molkereien 2019 fällt auf, dass das Profil der Milchpreise relativ wenig Bewegung anzeigt. Mit einer leichten Absenkung der Milchauszahlungspreise Mitte des Jahres, erfolgte dann eine kontinuierliche geringfügige Steigerung zum Jahresende 2019. Die Marktsituation auf dem Milchmarkt erwies sich im Jahr 2019 als relativ ausgeglichen. Die nationalen wie auch die internationalen Märkte konnten sich in der Substanz weiter festigen. Einerseits war das Milchangebot in Europa, aber auch weltweit, nicht so extrem ausgeprägt, wie in den vorangegangenen Jahren, andererseits hat sich gleichzeitig die Nachfrage nach Milchprodukten, vor allem im internationalen Geschäft, weiter verbessern können. Dieses gute Nachfragepotenzial zeigte sich 2019 vor allem auf den Pulvermarkt sehr ausgeprägt. Die in den früheren Jahren angehäufte Interventionsmenge von Magermilchpulver, wurde im Kalenderjahr 2019 komplett vermarktet. Dies bewirkte, dass speziell die Erlöse der Eiweißseite bis zum Jahresende 2019 deutlich angestiegen sind. Die Vermarktung im Fettbereich, die in den zurückliegenden Jahren eher die Stütze des Milchpreises gewesen ist, hatte sich etwas nivelliert und nun verlief im Berichtszeitraum 2019, entgegen dem Trend seit Mitte des Jahres 2016, leicht rückläufig. Insgesamt aber ist es dabei geblieben, dass die Milchpreisbewegungen keine großen Schwankungsbreiten aufgewiesen haben und somit gleichzeitig eine annähernde Niveaustabilisierung gegenüber den Vorjahreswerten ermöglicht hat.

Nach Berechnung des niederländischen Bauernverbandes LTO, lag der Rückgang des europäischen Durchschnittspreises bei 0,16 Cent pro Kilogramm Milch, wobei die Redaktion anmerkte, dass die eigentliche Absenkung bei 0,3 Cent liegen würde. Allerdings sind im Jahr 2019 teilweise gewisse Milchpreiszuschläge mit in die Berechnung eingeflossen, beispielsweise der Zuschlag für die gentechnikfreie Fütterung. Im Jahr 2019 zeigte sich erstmalig, so die LTO, dass die Milchpreisdifferenzierungen zunehmen, da die Umweltprogramme, Fütterung mit  gentechnikfreiem Futtermittel und auch die Nachhaltigkeit, immer mehr Einfluss in die Milchpreisgestaltung von vielen Molkereien haben werden. (Der Milchpreis bezieht sich auf 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß, Ø 1.000.000 kg Anlieferung pro Jahr, netto) 

Anmerkung des VMB`s: Der niederländische Bauerverband LTO, hat im Jahr 2019 begonnen den Milchpreisspiegel die durchschnittlichen Betriebsmenge von 500.000 kg Milch auf 1.000.000 kg umzustellen. Nach Aussage der LTO erweisen sich die Abweichungen der Milchpreise in Hinsicht auf die Staffeldifferenz als geringfügig, so dass der Unterschied zu vernachlässigen sei. 

Wie positionieren sich die einzelnen Molkereien?
Wie in den Jahren zuvor, haben das Siegerpodest wieder die italienischen bzw. die niederländischen und finnischen Verarbeiter erlangen können. Mit deutlichem Abstand zu den vergleichenden Molkereien, zahlte das italienische Unternehmen Granarolo, trotz eines Rückganges von fast einem Cent, durchschnittlich 39,24 Cent pro Kilogramm Milch aus und hat somit erneut eine Spitzenposition einnehmen können. Ebenfalls mit leichten Preisverbesserungen und im Gegensatz zum durchschnittlichen europäischen Trend, hat die niederländische FrieslandCampina den Platz 2 mit einer Auszahlungsleistung von 36,49 Cent erreicht. Auf dem 3. Platz befindet sich die finnische Firma Valio, mit einem Milchpreis von 36,46 Cent pro Kilogramm Milch. 

Auffällig in diesem Jahresvergleich sind die weiteren Positionen. Vor allem dass, über dem errechneten Durchschnittspreis in Höhe von 34,06 Cent, sich die französischen Molkereien, Sodiaal mit dem Platz 4, Savencia Platz 5, Danone Platz 6 bis Lactalis mit Platz 7 befunden haben. Erst auf Platz 8 folgte, knapp über dem Durchschnitt, die deutsche Molkerei Hochland Milch eG, mit einer Auszahlung von 34,37 Cent. Bereits unter dem Durchschnitt liegen die zwei weiteren  deutschen Molkereien, nämlich Müller Milch in Leppersdorf und das deutsche Milchkontor eG DMK. Diese beiden milchwirtschaftlichen Unternehmen lagen mit ihrer Milchauszahlung über einen halben Cent unter dem Mittelwert. Schlusslicht in dieser Milchpreisübersicht sind die Unternehmen aus Irland. Diese vergüteten zum Teil bis zu drei Cent weniger, als der europäische Jahresdurchschnitt 2019 und konnten ihren Milchpreis teils nur knapp über der 30-Cent-Linie halten.

Der Abstand der Milchpreise auf den Weltmärkten, allen voran die neuseeländische Fonterra, aber auch die bekannten Teilnehmer von Molkereiunternehmen an der Handelsplattform Global Dairy Tender GDT) erreichten, aufgrund der Entwicklung des freundlichen globalen Milchhandels, eine sehr feste Vermarktungsposition. Zum Teil konnten diese Unternehmen, im Gegensatz zum durchschnittlichen europäischen Milchpreis, leichte Verbesserungen in ihrer Auszahlungsleistung gegenüber dem Vorjahr verbuchen. Ebenso haben, aufgrund dieser freundlichen Absatzsituation auf dem internationalen Sektor, beispielsweise die gemeldeten Zahlen vom Spotmarkt aus den Vereinigten Staaten, für die Class III Milch, ebenfalls einen positiven Anstieg zum Vorjahr einnehmen können. Die Fonterra zahlte im Kalenderjahr 2019 von 31,19 Cent (Vorjahr 2018 29,01 bzw. 2017 32,86) pro Kilogramm Milch aus. Erfreulich ist dieses Ergebnis, da die Fonterra vor allem im Jahr 2018 sowie auch noch im Jahr 2019, noch mit einigen internen, wirtschaftlichen Problemen beschäftigt gewesen ist. Die USA Class III Milch erreichte das höchste Plus zum Vorjahr 2018, in einer Höhe von über 6 Cent und lag im Berichtsjahr 2019 bei über 38 Cent pro Kilogramm Milch. 

Quelle: LTO International Milk Price Comparison of producer prices for Milk 2019

Klicken Sie bitte hier, wenn Sie den englischen Bericht der LTO lesen wollen. 
 

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