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LTO-Milchpreis September 2020

Der niederländische Bauernverband LTO ermittelt, in Zusammenarbeit mit Zuivel NL und der EDF (European Dairy Farmers), einen Gesamtmilchpreis der in Europa größten milchverarbeitenden Unternehmen. Zusätzlich werden von den Molkereileistungen Einzelauswertungen errechnet.

Die Erhöhungen nehmen immer mehr zu
Für den Monat September 2020 hat der niederländische Bauernverband einen durchschnittlichen Wert in Höhe von 32,99 Cent pro Kilogramm Milch (Vormonat 32,71 Cent), ermittelt. Dies bedeutet, dass der europäische Milchpreis zum vierten Mal in Folge angestiegen ist. Im Vergleich zum vergangenen Monat August 2020, konnte sich der europäische Durchschnittspreis um 0,28 Cent pro Kilogramm Milch, also um Plus 0,9 Prozent steigern. Die anhaltenden Marktverbesserungen bewirkten diesen, nun seit Mai 2020, beständigen Anstieg des europäischen Milchpreises. Die Aufwärtsentwicklung der Marktgegebenheiten ist allerdings in einem begrenzten Umfang erfolgt, so dass im europäischen Bereich bedauerlicherweise die Steigerung des Gesamtmilchpreises in nur kleineren Schritten, angefangen im Mai 2020 mit 33,20 Cent pro Kilogramm Milch bis aktuell auf 32,99 Cent, realisiert werden konnte. Allerdings ist die Differenz der Verbesserung im Monat September 2020 die Höchste seit Beginn der Corona-Krise. Jedoch gegenüber dem Vorjahreswert besteht aber immer noch ein Abstand von 0,57 Cent pro Kilogramm Milch. (Die aufgeführten Milchpreise gelten immer für Milch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof, bei einer durchschnittlichen Jahreserzeugungsmenge von 1.000.000 kg pro Betrieb *siehe Anmerkung!).

Da noch nicht ganz sind die Folgen der Corona-Krise verschwunden sind, erfolgt die Erholung der Marktentwicklung bei den Milchprodukten nur in kleinen Schritten bzw. bewegen sich die Marktparameter eher seitwärts. Butter und Milchpulver haben im Berechnungszeitraum beim Absatz noch etwas zulegen können, während derzeit die Nachfrage nach Käse teilweise stagniert. Infolgedessen fallen, je nach Portfolio der einzelnen Molkereien, die Milchpreisentwicklungen entsprechend unterschiedlich aus. Das Spektrum liegt demzufolge zwischen die Auszahlungsleistung belassen und Steigerungen von zum Teil über einen Cent. Für den Monat Oktober 2020 haben aber bereits einige milchwirtschaftliche Unternehmen abermalige Erhöhungen angekündigt. Die Molkerei Arla wird das Milchgeld im Oktober 2020 um 0,5 Cent pro Kilogramm Milch sowie im November nochmals um einen Cent pro Kilogramm Milch anheben. Ebenfalls erhöht die FrieslandCampina ihren Milchpreis im Oktober um 0,5 Cent pro Kilogramm Milch. Im Monat November erfolgt hier allerdings hier aber keine weitere Milchpreissteigerung. Die Milchpreise von DMK und Saputo Dairy UK werden im Oktober um 1,0  bzw. 2,7 Cent pro Kilogramm Milch angehoben. Dies Preiserhöhung von Saputo Dairy UK ist hauptsächlich auf einen saisonalen Bonus von 2Pence pro Liter (ppl) sowie in geringerem Maße auf eine Preiserhöhung von 0,5 ppl zurückzuführen.

Auf den internationalen Märkten konnten ebenso weitere Verbesserungen in der Vermarktung von Milchprodukten festgestellt werden. Der globale Handel konnte wieder sein Vorjahresniveau erreichen, so dass die Handelspreise des Global Dairy Trade Tenders (GDT) bei den letzten Auktionen kontinuierlich bei allen Milchprodukten angestiegen sind. Diesen Aufwind hat auch die neuseeländische Fonterra verspürt und hob demzufolge ihren Milchpreis um über 1,5 Cent pro Kilogramm Milch an. Die Preise der CLAAS III-Milch in den Vereinigten Staaten sind, nach ihrem enormen Anstieg im Monat Juli 2020, nochmals zurückgegangen. Deshalb wird hier nun für die „Käsekesselmilch“ ein Wert von 34,48 Cent pro Kilogramm Milch gemeldet.

Anmerkung/Änderung der Betriebsgröße/Neue Molkerei:
* Der niederländische Bauernverband LTO hat mit der Veröffentlichung der Zahlen des Monats April 2020 mitgeteilt, dass nur noch die Milchpreiswerte auf der Berechnungsbasis von einer Betriebsgröße von 1.000 Tonnen Jahresanlieferung veröffentlicht werden. Da, so die LTO, die Preisunterschiede zwischen den Betriebsstrukturen von 500, 1.000 und 1.500 Tonnen, nur sehr geringe Abweichungen aufweisen, werden nur noch die Zahlen der 1.000 Tonnen-Betriebsgröße zur Berechnung herangezogen. Überdies werden die zusätzlichen Zahlungen mit Sonderzuschlägen, welche in den letzten Jahren immer häufiger angewendet wurden, extra ausgewiesen. Da diese neuen Werte erst im April 2020 bekannt gegeben wurden, kann ein mehrjähriger Vergleich gegenwärtig noch nicht durchgeführt werden. Die aktuelle Aufstellung wird demzufolge nur im Jahr 2020 mit den aktuellen Milchpreisen geführt.

LTO-Milchpreis Stand September 2020
LTO-Milchpreis mit Durchschnitt
Globale Milchpreise
GDT Tender und Fonterra-Milchpreis
Milchpreistabelle

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