Aufwärtsbewegung wird angedeutet
Der niederländische Bauernverband LTO ermittelt, in Zusammenarbeit mit Zuivel NL und der EDF (European Dairy Farmers), einen Gesamtmilchpreis der in Europa größten milchverarbeitenden Unternehmen. Zusätzlich werden von den Molkereileistungen Einzelauswertungen errechnet.
In der neusten Auswertung des niederländischen Bauernverbandes LTO wird erkennbar, dass sich bei den Milcherzeugerpreisen in Europa eine leichte Aufwärtsbewegung durchgesetzt hat. Im Vergleich zum vorangegangen Monat August 2019 weist die September-Berechnung, bei 500.000 kg Jahresmilchleistung, ein Wert von 33.47 Cent und somit ein Plus von 0,21 Cent auf. (Die aufgeführten Milchpreise gelten für Milch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof, bei einer durchschnittlichen Jahreserzeugungsmenge von 500.000 kg pro Betrieb).
Der seit Anfang des Jahres 2019 rückläufige Trend hat nun endgültig sein Ende gefunden. Die LTO-Erhebung zeigt, dass eine gewisse Preisstabilität bzw. ein leichter positiver Milchpreisanstieg aufgetreten ist. Die Milchpreiserhöhung um 0,21 Cent fällt zwar genaugenommen etwas minimal aus, da noch mehrere Molkereien ihr Milchpreisniveau nur beibehalten haben. Nur wenige milchverarbeitende Unternehmen haben eine Milchpreisverbesserung umgesetzt. Auch haben die beiden Molkereien Lactalis und Sodiaal aus Frankreich ihren Milchpreis geringfügig reduziert.
Die derzeitige Milchmarktsituation bewirkte, dass im Herbstgeschäft bei einigen Standardmilchprodukten Preisverbesserung durchgesetzt werden konnten. Dies hat dazu geführt, dass überwiegend alle Molkereien, die in diesen Marktbereichen vermarkten, den Anstieg der Handelspreise auch in ihr Milchauszahlungsgeld einfließen lassen konnten. Da zumeist nur bei Milchfett und Magermilchpulver eine Preissteigerung erfolgte, während die Käsekontrakte, wie auch die Milchfrischprodukterlöse, sich überwiegend seitwärts bewegten, ist die Milchpreiserhöhung sehr unterschiedlich ausgefallen.
Der LTO-Milchpreis für das dritte Jahresquartal 2019 liegt nun, nach der stattgefundenen Stabilisierung, bei 33,35 Cent pro Kilogramm Milch, während im ersten Quartal 2019 noch ein Durchschnittspreis von 33.63 Cent ermittelt worden ist. Im zweiten Quartal 2019 wurde der niedrigste Quartalsdurchschnitt in Höhe von 33,15 Cent errechnet.
Als Schlussfolgerung kann erwartet werden, dass sich der Durchschnittspreis für das vierte Quartal 2019 sich in ähnlicher Weise wie der September-Milchpreis entwickelt. Somit wird ein europäischer Quartalsdurchschnittspreis von gut 33,5 Cent, ohne Nachzahlungen, möglich.
Auch die Milchpreise im asiatischen Raum wurden ebenfalls angehoben. Die Fonterra in Neuseeland hat aktuell ihr Milchpreisniveau um knapp einen Cent erhöht. In den Vereinigten Staaten wird, infolge der guten Marktsituation, gegenwärtig die Class-III-Milch (Spotmilchpreis) mit über 40 Cent gehandelt. Da die Auktionen des GDT-Tenders sowie der anderen globalen Börsen, weiterhin feste Verhandlungsergebnisse erzielen, kann davon ausgegangen werden, dass auch zukünftig noch Preiserhöhungen möglich sind.