Der niederländische Bauernverband LTO ermittelt, in Zusammenarbeit mit Zuivel NL und der EDF (European Dairy Farmers), einen Gesamtmilchpreis der in Europa größten milchverarbeitenden Unternehmen. Zusätzlich werden von den Molkereileistungen Einzelauswertungen errechnet.
Für den Januar 2020 hat der niederländische Bauernverband einen durchschnittlichen Wert in Höhe von 33,80 Cent pro Kilogramm Milch errechnet. Im Vergleich zum zurückliegenden Monat Dezember 2019 bedeutet dies einen leichten Rückgang von 0,09 Cent bzw. ein Minus 0,3 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat liegt damit der Jahreseinstiegspreis 2020 auf einer fast identischen Höhe. (Die aufgeführten Milchpreise gelten immer für Milch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof, bei einer durchschnittlichen Jahreserzeugungsmenge von 500.000 kg pro Betrieb).
Der durchschnittliche europäische Milchpreis des Janaurs verdeutlicht mit seinem Trend, dass das Marktgeschehen für Milchprodukte die für den Jahreswechsel gewohnte Entwicklung vollzogen hat. Bei fast allen aufgeführten Molkereien traten keine bzw. nur geringfügige Abweichungen bei ihren Auszahlungsleistungen auf. Überwiegend liegen die Milchpreise zwischen 31,50 und 35,50 Cent pro Kilogramm Milch. Dies bedeutet einen Unterschied von 4 Cent gegenüber dem Mittelwert von 33,80 Cent. Die Gesamtbandbreite der aufgeführten Auszahlungsleistungen befindet sich aber in einer Größenordnung von 7,95 Cent pro Kilogramm Milch. Bedauerlicherweise befinden sich die deutschen Unternehmen (Müller, Leppersdorf, DMK und Hochwald), zusammen mit den irländischen und dänischen Milchverarbeitern, immer noch unter dem europäischen Durchschnittswert. Dagegen konnten die französischen Molkereien sowie die niederländische FrieslandCampina eher im oberen Mittelfeld punkten. In der Vorhersage der Auszahlungspreise für die kommenden Monate haben die Molkereien eine zumeist unveränderte Milchgeldauszahlung angekündigt. Aufgrund der leicht ansteigenden Vermarktungsmengen bei Käse und Magermilchpulver wären auch kleine Erhöhungen möglich.
Nach Mitteilung der LTO haben die Molkereien auf den anderen Kontinenten ihre Auszahlungsleistungen nur bedingt auf der bestehenden Höhe halten können. Da die internationalen Handelsplattformen zwar die Verkaufspreise für Milchprodukte bis über das Jahr 2019 hinaus erhöhen konnten, hat dementsprechend auch die Molkerei Fonterra aus Neuseeland ihr Milchgeld nochmals leicht nach oben angepasst. Somit steigt zum Jahresstart 2020, das neuseeländische Milchgeld gegenüber dem Vorjahresmonat um 4 Cent. Im Kalenderjahr 2019 erzielte die Fonterra einen Jahreswert von knapp 30 Cent pro Kilogramm Milch (ohne Nachzahlung). Einen relativ heftigen Rückgang von 5,02 Cent pro Kilogramm Milch erfuhr dagegen der Spotmilchpreis in den Vereinigten Staaten. Dieser liegt nun auf 38,39 Cent pro Kilogramm. Die Erhöhung gegenüber dem vergangenen Jahr beträgt aber immer noch 7,37 Cent pro Kilogramm Milch. Da in den Vereinigten Staaten die sich Marktpreise für Milchprodukte weiter auf hohen Stand fortsetzen, wird wohl die Höhe des Januar-Wertes auch in die nächsten Monate bleiben.