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Lidl testet "Eco-Score"

Auch fast 20 Jahre nach der Entwicklung des Leitfadens und mittlerweile 10 Jahre nach der Weiterentwicklung zu einem eigenen Standard QM-Milch hadern immer noch viele Milcherzeuger mit dieser für die Rückverfolgbarkeit unabdingbaren Prozessdokumentation bei der Erzeugung des Lebensmittels Milch. Seit 1. Januar 2020 ist bereits der dritte, ständig an die Erfordernisse des Umfeldes weiterentwickelte Standard in der Umsetzung. Darüber hinaus werden seit einigen Jahren bereits, außerhalb des Standards QM-Milch, über ein Modul QM-Milch Nachhaltigkeit diese ebenfalls vom Umfeld der Milcherzeugung verlangten Aspekte aus den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales über einen bundesweit abgestimmten, vielseitigen Bogen bei den Milcherzeugern abgefragt. Noch im Gange, aber auf der Zielgeraden, sind derzeit noch die Diskussionsforen, in denen über die Initiative Tierwohl (ITW) Kriterien für das Tierwohl im Bereich Rindfleisch für die Auslobung der Haltungsformkennzeichnung durch den Lebensmitteleinzelhandel entwickelt werden. Über die Schlachtkuh ist dabei auch der Bereich Milchviehhaltung in dieser Diskussion quasi mitten drin.

Wer nun gedacht hat, dass sich damit die für die Erzeugerseite höchst nervigen und wenig wertschöpfenden, heißt, meist Kosten verursachenden Themen endlich erschöpft hätten, muss sich enttäuscht fühlen: Denn seit kurzem testet der Discounter Lidl aus der Schwarz-Gruppe, vorläufig nur in der Bundeshauptstadt Berlin, die  Einführung einer so genannten Eco-Score Kennzeichnung. Lidl ist nämlich - als erster deutscher Lebensmittelhändler - der Auffassung, dass bei Kaufentscheidungen und somit auch bei Zertifizierungen und Kennzeichnungen für den Verbraucher zunehmend wichtiger werde, welche Auswirkungen Produkte auf das Klima, die biologische Vielfalt oder den Ressourcenverbrauch haben. Mit der Verwendung des fünfstufigen Eco-Scores bei ausgewählten Produkten in den Berliner Lidl-Filialen soll nun in dieser Frage ein Versuchsballon gestartet werden. Bleibt die Hoffnung, dass eine belastbare und repräsentative Entscheidungsfindung der Berliner Lidl-Verbraucher sich etwas länger hinziehen möge, um mindestens eine "Flughafeneröffnungslänge"! Vielleicht ist aber auch den Berlinern, zumindest wenn sie bei Lidl einkaufen, der Preis wie bisher doch am wichtigsten.

 

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