The same procedure: Tierwohl hoch, Preise runter!
Die jüngste, angekündigt Welle der Preissenkungen im Lebensmitteleinzelhandel hat auch einige Milchprodukte getroffen. Besonders ärgerlich sind die Preisreduzierungen bei Aldi und Co. im Bereich „Quark“ beziehungsweise „Topfen“, die durchweg um 10 Cent pro Stück günstiger angeboten werden. Dies betraf sowohl den Speisequark (Magerstufe zu 500 g) als auch den Speisequark in den 250 g Packungen (Magerquark, mit 20 Prozent bzw. mit 40 Prozent Fettgehalt in der Trockenmasse).
Erst zu Beginn der noch laufenden Kontraktphase im Januar 2025 wurden die Endverbraucherpreise für dieses Produktsegment sogar leicht angehoben, im Schnitt um 4 Cent/Packung. Erstaunlich war dann schon die Preisabsenkung Mitte März, bei den 250 g Packungen um 10 Cent und beim Magerquark (500 g) gleich um 20 Cent. Und jetzt wurden - immer noch in der laufenden Kontraktperiode - die Preise nochmals abgesenkt und zwar durchweg um weitere 10 Cent/250 g bzw. auch für die 500 g Packung. Hinzu kommt, dass in den vergangenen Monaten auch das Segment "Quark", Eigenmarken des Handels, sukzessive auf höhere Haltungsstufen umgestellt wird. Auch hier ist man wie bei der Konsummilch konsequent auf dem Weg in die Haltungsformstufe 3.
Deswegen ist diese Preissenkung auf Verbraucherseite völlig willkürlich und weder markt- noch kontraktkonform. Es wird gleichzeitig dem Verbraucher einmal mehr suggeriert, dass für höhere Standards, hier im Bereich Tierwohl, keine höheren Endverbraucherpreise notwendig sind. Dass z.B. der Speisequark mit 40 Prozent i.Tr. seit Jahresbeginn um 20 Cent bzw. 20 Prozent von 1,09 Euro auf jetzt nur noch 0,89 Euro/250 abgesenkt wurde, ist schlichtweg inakzeptabel und geht einmal mehr in die falsche Richtung. Gerade im Süden muss das jüngste Vorgehen noch mehr beunruhigen, kommen doch die ersten Listungen im Segment "Quark mit Auslobung HF 3" von den großen Marktakteuren Arla und DMK, die gerade auf dem Weg zu einer noch größeren gemeinsamen Einheit sind.