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Kombihaltung und Tiergesundheit: SalzburgMilch offensiv voran

Eines muss man unserem Nachbarland Österreich und den dortigen Milcherzeugern lassen: Sie gehen anders und offensiver mit Herausforderungen um als ihre bayerischen Kollegen. Und sie verkaufen manchmal selbstverständliches als große Außergewöhnlichkeit, manchmal sogar als Einzigartigkeit, vor allem gegenüber Gesellschaft und Verbraucherschaft, die nicht wissen kann oder gar nicht wissen will, was in der Tierhaltung eigentlich selbstverständlich ist. Dabei haben die österreichischen Nachbarn in der Milcherzeugung strukturell nicht die allerbesten Voraussetzungen: Bei gleicher Anzahl von Milchbauern, nämlich etwa  28.000, aber mit etwa 3,2 Millionen Tonnen Milchanlieferung, dies entspricht 40 Prozent der Milcherzeugung Bayerns. Somit stehen der durchschnittlichen Erzeugungsmenge pro Betrieb den 280.000 kg eines bayerischen Betriebes nur 115.000 kg eines österreichischen Kollegen gegenüber.

Notwendige und quasi für die Vermarktung alternativlose Veränderungsprozesse werden aber konsequent angegangen, obwohl dies bei einem überwiegend genossenschaftlich, also bäuerlich geführten Verarbeitungssektor nicht unbedingt zu erwarten ist. Ein Parade- oder besser ein Pionierbeispiel liefert derzeit die SalzburgMilch mit ihren rund 2.600 Milchlieferbetrieben ab. Und gerade die SalzburgMilch ist für den süddeutschen Bereich nicht unwichtig, ist sie doch mit Biomilch, Bergbauernmilch und als Abfüller von Handelsmarken ein bedeutender Akteur in der Wertschöpfungskette.

Mit dem Thema Anbindehaltung geht man im ländlichen Gebiet rund um die Mozartstadt sehr forsch um. Schätzungen zufolge halten  österreichweit nur noch etwa 5 Prozent der Betriebe ihre Milchkühe in ganzjähriger Anbindehaltung. Nach Auffassung der SalzburgMilch sollte diese Haltungsform aus fachlicher und rechtlicher Sicht längst der Geschichte angehören. Insbesondere würden die Bedürfnisse der Rinder nach Sozialkontakt und freier Bewegung nicht befriedigt. Im Sinne einer artgemäßen Haltung würden Milchkühe der zur SalzburgMilch liefernden Bauern in Laufställen bzw. in Kombinationshaltung gehalten. Das bedeutet, dass die Kühe dort an mindestens 120 Tagen im Jahr Auslauf oder Zugang zur Weide haben. Von Kombinationshaltung spricht man dort, wenn die Rinder abwechselnd im Stall in Anbindehaltung und auf der Weide, einer Alm und/oder im Auslauf gehalten werden. Vor allem die kleineren Betriebe in Berggebieten halten ihre Kühe in Kombinationshaltung, weil dort häufig kein Platz für einen großen Laufstall ist. Nachdem die SalzburgMilch als erste Molkerei gänzlich auf die ganzjährige Anbindehaltung verzichtet, hat sie in diesem Bereich bereits einen Pflock gesetzt.

Aber auch auf dem Gebiet der Tiergesundheit und des Tierwohls setzt die Molkerei Maßstäbe und geht neue und nachhaltige Wege. Dabei ist das ausgegebene Credo für die Praktiker nicht neu: Die Qualität eines Produktes beginnt bei seinem Rohstoff und bei der Milch,  bei der Gesundheit der Milchkühe. In Salzburg werden diesbezüglich Tiergesundheits-Checks durchgeführt, die etablierte Tierwohl-Prinzipien - gute Haltung, gute Fütterung, gute Gesundheit und artgemäßes Verhalten - berücksichtigen und damit eine umfassende Beurteilung des Wohlergehens von Milchkühen in der täglichen Praxis zulassen. Bis Ende 2018 wurden alle Betriebe erstbewertet, zukünftig soll dies regelmäßig, mindestens jedoch alle drei Jahre, durch unabhängige Prüfstellen wiederholt werden. Die Ergebnisse werden den Lieferanten zur Verfügung gestellt, ein Vergleich mit den anderen Betrieben ist somit möglich. Auch in Österreich ist es den Kühen nicht möglich, selbst Auskunft über ihr Wohlergehen zu geben. Doch gibt es nach Einschätzung der molkereieigenen Tierärztin, Mag. Johanna Czerny, zahlreiche Indizien, dass sich das "Mehr an Bewegung" und das gesteigerte Bewusstsein der Tierhalter positiv auswirken. Wohlfühlen der milchliefernden Kühe schafft Wohlfühlen der Verbraucherschaft, die Botschaft macht es wohl.

 

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