Das Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel (ife) berechnet aus den Notierungswerten von Butter und Magermilchpulver der Süddeutschen Butter- und Käsebörse, Kempten, den sogenannten Kieler Rohstoffwert (KRW). Dieser Wert entspricht der durchschnittlichen Milchverwertung aus dem Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß.
Für den Monat September 2021 hat das Kieler Institut einen Rohstoffwert (KRW) in Höhe von 38,9 Cent pro Kilogramm Milch (bei 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof) bekannt gegeben. Dies bedeutet, dass gegenüber dem Vormonat August, nach einer kurzzeitigen sommerlichen Schwäche im Monat Juli 2021, eine Erlöserhöhung von 2,4 Cent pro Kilogramm Milch stattgefunden hat. Prozentual konnte sich der Rohstoffwert um 6,6 Prozent steigern. Dieser Anstieg ist damit der Höchste in diesem Jahr.
Der höchste Zuwachs in diesem Jahr
Die Marktentwicklung wird allmählich neben einer generell guten Nachfrage im In- wie Ausland, von der Verfügbarkeit des Grundrohstoffes Milch geprägt. Nicht nur in Deutschland sondern auch in Europa nimmt die Milcherzeugungsmenge, jahreszeitlich bedingt, sukzessive – und auch im Vergleich zu den Vorjahreswerten – stetig ab. Die Verwertungen werden daher den besseren Erlösmöglichkeiten zugeführt, mit der Folge, dass bei manchen Milchprodukten nun ein erheblicher preislich Nachholbedarf besteht. Dadurch erholte sich der Kieler Rohstoffwert bei den Verwertungsanteilen von Milchfett und Milcheiweiß. Fast zu gleichen Teilen haben an der Erhöhung des ife-Wertes die beiden Standardprodukte mitgewirkt. Nach der Notierung der Kemptener Butter- und Käsebörse sind die Magermilchpulverpreise im Monatsdurchschnitt um rund 15 Cent pro Kilogramm und Milchfettpreise zwischen 13 und 23 Cent pro Kilogramm angestiegen.
Da die Preise von Butter und Magermilchpulver auch für den Oktober 2021 weiterhin die Tendenz des vorangegangenen Monats aufnehmen werden, könnte es möglicherweise sein, dass der Kieler Rohstoffwert in den kommenden Monaten durchaus die 40-Cent-Linie überschreitet. Die Marktnachfrage für den Herbst offenbart bei den Milchprodukten Absatzmöglichkeiten wie in den vergangenen Jahren. Allerdings können erneute markteinschränkende Maßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie nicht ausgeschlossen werden.