Abstand zum Vorjahr nimmt zu
Aus den Notierungswerten von Butter und Magermilchpulver der Süddeutschen Butter- und Käsebörse, Kempten, berechnet das Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel (ife) den sogenannten Kieler Rohstoffwert (KRW). Dieser Wert entspricht der durchschnittlichen Milchverwertung aus dem Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß.
Der Rohstoffwert (KRW) erzielt im Monat Mai 2021, nach Mitteilung des Kieler Institutes, eine Höhe von 37,0 Cent pro Kilogramm Milch (bei 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof). Gegenüber dem errechneten Wert im Vormonat April, ist der Wert somit noch einmal um 0,8 Cent pro Kilogramm Milch angestiegen. Damit erreicht die prozentuale Erhöhung gegenüber dem zurückliegenden Monat ein Plus von 2,2 Prozent. Im Mai 2020 notierte der Kieler Rohstoffwert mit 25,8 Cent pro Kilogramm seinen Tiefststand. Der Abstand zum Vorjahr konnte sich aktuell um über 11 Cent verbessern.
Vor genau einem Jahr, als die Auswirkungen durch die Corona-Pandemie alle Wirtschaftszweige finanziell streifte und auch den Milchmarkt negativ veränderte, mussten speziell die Standard-Milchprodukte preisliche Einbußen verzeichnen. Langjährige „Milchflüsse“ wurden abgeschnitten und der internationale Handel, wie auch der Binnenmarkt, wurde zeitweise ausgesetzt. Jetzt, ein Jahr später, bestehen immer noch vorläufige Beschränkungen auf Grund der Pandemie-Verordnungen, dennoch geht die Wirtschaft allgemein gut voran.
Die Anhebung des Kieler Rohstoffwertes wird von besseren Verwertungen bei Magermilchpulver und Butter getragen. Im Schnitt erzielte Butter Preiserhöhungen von gut 10 Cent pro Kilogramm und auch die Verwertung von Magermilchpulver (Lebensmittelqualität, gesackt) erlangte im Mai 2021 im Schnitt rund sieben Cent pro Kilogramm mehr als im Vormonat. Wenn der Kieler Rohstoffwert 2021 diese tendenzielle Richtung beibehält, wird der Halbjahreswert die 35-Cent-Linie überschreiten. Dieser Durchschnittswert konnte letztmalig in den Jahren 2013 und 2014 überschritten werden.