Das Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel (ife) berechnet aus den Notierungswerten von Butter und Magermilchpulver (MMP) der Süddeutschen Butter- und Käsebörse, Kempten, den sogenannten Kieler Rohstoffwert (KRW). Dieser Wert entspricht der durchschnittlichen Milchverwertung aus dem Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß.
Der Kieler Rohstoffwert (KRW) hat im August einen Sprung nach oben gemacht und erreichte ein neues Jahreshoch. Das ife Informations- und Forschungszentrum für Ernährungswirtschaft Kiel veröffentlichte einen KRW von 48,7 Cent/kg Milch (4,0 % Fett, 3,4 Eiweiß, netto ab Hof) und verzeichnete somit gegenüber dem Vormonat ein Plus von 2,9 Cent/kg bzw. 6,3 %. Seit Erreichen des bisherigen Jahrestiefpunktes im April (41,6 Cent/kg) konnte der KRW um 7,1 Cent zulegen. Vor zwölf Monaten lag der KRW bei 34,3 Cent/kg Milch, was im Jahr 2023 den niedrigsten Rohstoffwert entsprach.
Steigende Butterpreise befeuern Rohstoffwert
Nachdem sich im August das Angebot an Milchfett verknappt hat und sich die Verfügbarkeit an Rahm und Sahne weiter zuspitzte, sind die Kurse für Butter spürbar gestiegen. Die Abgabepreise an den Großhandel erhöhten sich um durchschnittlich 50,5 Cent auf 7,27 Euro/kg Butter gegenüber Juli. Der lebhaften Nachfrage nach Butter kann derzeit wenig entgegengesetzt werden. Neben dem schwächeren Fettgehalt in der Rochmilchanlieferug bewegen sich die Lagerbestände an Butter auf niedrigem Niveau. Zudem erforderte auch ein erhöhter Absatz an Käse einen zunehmenden Fettbedarf. Mit Beginn des Herbstgeschäfts dürfte sich kurzfristig kaum etwas an dieser Marktsituation ändern, die Versorgungslage wird herausfordernder. Am Spotmarkt hatten die Kurse für Industriesahne die Linien von 9 Euro/kg Fett durchbrochen und stehen mit dem Monatswechsel kurz vor dem Sprung über die 10 Euro-Marke. Im Absatz von Magermilchpulver verbesserten sich die Erlöse hingegen nur langsam. Mit durchschnittlich 2,34 Euro/kg wurde das Ergebnis vom Juli nur leicht übertroffen (+ 5 Cent/kg). Mit abnehmender Rohstoffverfügbarkeit dürfte auch das Angebot an Magermilchpulver schrumpften.