Leichte Preisanpassung
Das Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel (ife) berechnet aus den Notierungswerten von Butter und Magermilchpulver der Süddeutschen Butter- und Käsebörse, Kempten, den sogenannten Kieler Rohstoffwert (KRW). Dieser Wert entspricht der durchschnittlichen Milchverwertung aus dem Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß.
Für den Monat Februar 2020 veröffentlicht das ife Institut in Kiel einen Wert in Höhe von 35,5 Cent pro Kilogramm Milch (bei 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof). Dies bedeutet, dass sich der Betrag, gegenüber dem Vormonat Januar 2020, um 0,7 Cent reduziert hat. Damit errechnet sich bei der durchschnittlichen Standardverwertung von Milchfett und Eiweiß eine Verringerung um 1,9 Prozent.
Obwohl die Marktbedingungen bei der Verwertung von Magermilchpulver und Butter zum Jahresanfang relativ gut gewesen sind, hat sich nun im Monat Februar 2020 die vormals erfreuliche Markttendenz etwas abgeschwächt. Die Marktbeobachter haben diesen Rückgang des Kieler Rohstoffwertes schon erwartet, da im Februar bei Butterfür die Verkaufspreise des Einzelhandels eine Reduzierung von 20 Cent pro Kilogramm Butter ausgehandelt wurde. Angesichts dieser Konstellation wurde schon damit gerechnet, dass der Kieler Rohstoffwert etwa einen halben Cent pro Kilogramm Milch verlieren könnte.
Zusätzlich zu diesem Preisrückgang bei Butter, kamen die leicht zurückgehenden Verkaufspreise von Magermilchpulver hinzu. Allerdings sind diese aber hauptsächlich nicht den eigentlichen Marktverhältnissen geschuldet. Obwohl weiterhin hohe Nachfragepotenziale bei Milchfett und Milcheiweiß bestehen, werden im globalen Handel die Marktbewegungenim im Februar aber auch übergehend in den März hinein, von der seuchenrechtlichen Problematik beeinflusst. Seit dem Auftreten des Coronaviruses in China und anderen Ländern, haben die dort ansässigen Abnehmer Schwierigkeiten, den Mengenfluss an Milchprodukten zu sichern, da es einschneidende Hindernisse gibt, den Warentransfer generell aufrechtzuerhalten. Aufgrund dieser Situation und dem daraus folgenden Warenrückstau, tendieren auf dem Weltmarkt derzeit die Abnehmer zu etwas Vorsicht. Parallel zu diesem Trend, ob begründet oder nicht, nehmen auch die Käufer von Milchprodukten in Europa eine abwartende Haltung an. Die Probleme der Mengenbewegungen haben, im Vergleich zu 2019, zu einer Festigung des Milchpreises bzw. zu Milchpreisverbesserungen geführt.
Dagegen spricht aber, dass obwohl die klimatischen Bedingungen in Europa derzeit etwas vorgezogen sind, das Mengenpotenzial, in Europa wie auch weltweit, weiter auf der Höhe des Vorjahres bleibt.