Das Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel (ife) berechnet aus den Notierungswerten von Butter und Magermilchpulver (MMP) der Süddeutschen Butter- und Käsebörse Kempten, den sogenannten Kieler Rohstoffwert (KRW). Dieser Wert entspricht der durchschnittlichen Milchverwertung aus dem Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß.
Im letzten Handelsmonat des Jahres 2024 hatte sich die Verwertung von Butter und Magermilchpulver etwas abgeschwächt. Das Institut für Ernährungswirtschaft e.V., Kiel hat für Dezember einen Rohstoffwert von 54,7 Cent/kg Milch (ab Hof 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß) veröffentlicht. Der KRW reduzierte sich somit um 0,6 Cent/kg oder 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Rohstoffwert um 11 Cent/kg höher. Der Jahresdurchschnitt 2024 errechnet sich bei 47,4 Cent/kg Milch und übertrifft das Vorjahresniveau um 8,9 Cent/kg
Hohe Buttererlöse sorgen für steigende Verwertung im 2. Halbjahr
Nachdem das Jahr 2023 noch unter einer rückläufigen Preisentwicklung stand und sich erst zum Jahresende der Kieler Rohstoffwert wieder befestigen konnte, hatte die Milchverwertung im Jahr 2024 insbesondere in der zweiten Jahreshälfte spürbare Impulse erhalten. In den ersten fünf Monaten 2024 entwickelte sich der KRW zwischen 41,6 Cent und 42,7 Cent mehr oder weniger seitwärts. Ab Juni setzte dann ein fester und ab August steigender Trend ein. Im November wurde mit 55,3 Cent/kg der Jahreshöchststand erreicht und der Kieler Rohstoffwert konnte innerhalb von sechs Monaten ein Plus von 12,6 Cent/kg verzeichnen. Maßgebenden Einfluss hatte dabei die Verwertung von Milchfett. Die Nachfrage nach Milchfett konnte im zunehmenden Jahresverlauf bei einer saisontypischen abnehmenden Milchanlieferung, welche sich im August mit erhöhtem Blauzungengeschehen in Nordwestdeutschland verstärkt hatte, reduzierten Milchfettgehalt und geringen Lagerbeständen nicht ausreichend bedient werden. Im Herbst hatte sich die Situation am Rohstoffmarkt in einer knappen Verfügbarkeit sehr stark angespannt. Die Kurse für Milchfett nahmen ein historisch hohes Niveau ein. Für Sahne wurden am Spotmarkt über 10 Cent/% Fetteinheit geboten. Bei den Notierungen für geformte Butter wurde die Marke von 8,50 Euro/kg durchbrochen. Die Verwertung von Magermilchpulver konnte dagegen nicht in diesem Umfang profitieren und hatte sich bei einem stetigen Auf und Ab meist nur auf Vorjahresniveau bewegt.
Im Dezember lag nach Berechnungen des ife-Institus der durchschnittliche Buttererlös auf Großhandelsebene bei 8,29 Euro/kg, was einen Rückgang von 10,3 Cent/kg gegenüber dem Vormonat bedeutet. Magermilchpulver wurde mit durchschnittlich 2,48 Euro/kg um 1,7 Cent/kg schwächer bewertet.