Das Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel (ife) berechnet aus den Notierungswerten von Butter und Magermilchpulver (MMP) der Süddeutschen Butter- und Käsebörse, Kempten, den sogenannten Kieler Rohstoffwert (KRW). Dieser Wert entspricht der durchschnittlichen Milchverwertung aus dem Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß. Der Rohstoffwert (KRW) des Kieler Instituts hat in 2022 eine rasante Berg- und Talfahrt begonnen. Nach einem Anstieg auf weit über sechzig Cent fiel der Berechnungswert Ende des Jahres unter die fünfzig Cent-Linie. Diese Entwicklung Ende 2022 leitete sich leider auch in 2023 über, so dass bis ins zweite Halbjahr hinein der KRW einen Tiefststand von 34,3 Cent/kg Milch einnahm. Im letzten Jahresquartal 2023 erholten sich die Märkte und der Rohstoffwert verbesserte sich um fast zehn Cent. Wie das Institut aktuell gemeldet hat, liegt der Dezemberwert 2023 bei 43,7 Cent pro Kilogramm Milch (bei 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof). Dies ist eine nochmalige Erhöhung zum November von 0,7 Cent/kg Milch bzw. von 1,6 Prozent. Gegenüber dem Spitzenergebnis vom April 2022 mit 67,5 Cent/kg Milch beträgt der Abstand zum aktuellen KRW fast fünfundzwanzig Cent/kg Milch. Gegenüber dem Vorjahresmonat liegt der KRW allerdings nur noch um vier Cent zurück zum Vergleich im Dezember 2023.
Berg- und Talfahrt
In 2023 fand preislich betrachtet eine Berg- und Talfahrt statt. Vom Januar beginnend reduzierte sich der KRW von 44,8 Cent/kg Milch zurück auf den niedrigsten Stand von 34,3 Cent/kg Milch und stieg abermals um fast 10 Cent auf einen Betrag von 43,7 Cent/kg Milch. Somit errechnet sich ein durchschnittlicher Jahrespreis von 38,55 Cent/kg Milch. Zum guten Ergebnis für das Jahr 2022 fehlen noch gut zwanzig Cent. 2022 betrug der Jahreswert 59,34 Cent/kg Milch. Allerdings befindet sich der diesjährige Rohstoffwert gut über dem langjährigen Mittelwert. Die 10-jährige Durchschnittsberechnung resultiert einen Betrag von 35,3 Cent/ kg Milch (Berechnung: 2014 – 2023). Die Bandbreite der Jahrespreise aus 10 Jahren Erhebung errechnet ein Differenzbetrag von 34 Cent/kg Milch. Der höchste Wert wurde letztes Jahr mit 59,34 Cent und der niedrigste Wert im Jahr 2015 mit 25,26 Cent/kg Milch berechnet. Diese extremen Ausschläge zeigen, dass die Verwertung der Milch über ihren bekanntesten Inhaltsstoffen (Fett und Eiweiß) sehr stark und zeitnah wirtschaftlichen wie politischen Rahmenbedingung unterliegen.
Der letzte und leichte erhöhte Monatswert resultiert im Ergebnis aus den verbesserten Verkäufen (wie zur Advents- und Weihnachtszeit zu erwarten ist) über die Fettschiene. Die Butterpreise konnten sich im Schnitt um fünfzehn Cent pro Kilogramm erholen. Dagegen wurden die Magermilchpulverpreise (MMP) leicht zurückgenommen. Die Verkäufe für MMP haben circa fünf Cent im Mittel auf das Kilogramm eingebüßt. Tendenziell liegt aber wieder eine festere Marktbasis für beide Standardverwertungen auch für 2024 vor. Eine gute Nachfragesubstanz in Europa und auf anderen Kontinenten im neuen Jahr verspricht einen festeren Marktverlauf, aber, nachdem die wirtschaftlichen wie politischen Krisenherde weltweit noch nicht bereinigt sind und sich vielleicht noch zuspitzten werden, sind größere Marktverbesserung aus heutiger Sicht noch nicht zu erwarten.
