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Jahresabschlusssitzung des VMB e.V.

Auch die traditionelle Jahresabschlusssitzung des Verbandes der Milcherzeuger Bayern e.V., die jeweils am Jahresende die VMB-Delegierten mit den Gästen der milchwirtschaftlichen Verbände zu einem Rück-, vor allem aber zu einem perspektivischen Ausblick zusammenführen sollte, musste aufgrund der geltenden Bestimmungen auch dieses Jahr im online-Format durchgeführt werden. VMB-Vorsitzender Wolfgang Scholz bedauerte dabei am 13. Dezember, dass mit Ausnahme der Mitgliederversammlung im September in Herrsching leider auch 2021 alle VMB-Veranstaltungen auf diesem alternativen Weg stattfinden mussten. Der Transfer von Informationen ist dabei durchaus ohne Abstriche möglich, der Austausch begleitender Emotionen bei der Vielzahl an Veränderungen in der Tierhaltung kann aber auf diesem Weg nur bedingt stattfinden.

Der wie immer professionell vorgetragene Milchmarktbericht von VMB-Geschäftsstellenleiter Jürgen Geyer stimmte die Delegierten zumindest bis weit ins neue Jahr hinein optimistisch. Trotz der teilweise historischen Höchststände an Spotmärkten und Börsennotierungen besteht aber beim Milchpreis zu wirklicher Euphorie kein Anlass: Die bekannten Kostensteigerungen auf allen Ebenen der Verwertungskette sind ebenso zu berücksichtigen wie der gewaltige Gegendruck des Lebensmitteleinzelhandels oder maßgebende Rahmenfaktoren auf globaler Ebene.

Ministerialrat Stefan Hiebl, Milchreferent im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten konnte für ein kurzes Grußwort zugeschaltet werden. Neben den "reinen" Milchthemen, zu denen neben dem Milchmarkt auch die ersten (guten) Erfahrungen bei der Umsetzung der neuen Rohmilchgüteverordnung zählten, war auch bei seinen Ausführungen der Schwerpunkt auf die Entwicklung der Rinder- und Milchviehhaltung gelegt. Speziell das Thema Haltungsform und hier die für den Milchstandort Bayern wichtige "Kombihaltung" (und zwar nicht als Übergangslösung) bestimmten Wortmeldungen und Diskussion.

VMB-Vorsitzender Wolfgang Scholz ging in seinen Ausführungen auf die im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung verankerten Punkte zur Tier- und hier speziell zur Rinder- und Milchviehhaltung ein. Demnach solle die Anbindehaltung in spätestens 10 Jahren "beendet" werden! Die ganzjährige oder jede Art von Anbindehaltung, also auch die Kombihaltung, wird dabei offen gelassen. Außerdem soll eine Tierhaltungskennzeichnung eingeführt werden, die dann auch für Milchkühe gelten würde. Wie die "umfassende Herkunftskennzeichnung" umgesetzt werden soll, ist auch mehr als offen. Denn wie komplex dieses Thema wirklich ist, hat die gerade zu einer gemeinsamen Position zusammengeführte Diskussion auf bayerischer Ebene gezeigt. Dass die Diskussion um eine Klimaneutralität mit hoher Intensität und nicht nur in Deutschland fortgeführt wird, braucht es auch keine große Fantasie. Ob politische Zielsetzungen einer bestimmten politischen Vorgabe und deren Realisierung bis zu einem bestimmten Zeitpunkt dakor gehen, wird sich erst zeigen müssen. Genannt werden soll hier der angestrebte Anteil des Ökolandbaus von 30 Prozent bis 2030. Wahrscheinlich wird hier die Realität (= Markt) wieder stärker sein als die Theorie. Nicht gefallen kann vor allem den Milcherzeugern das Bestreben der Koalition, pflanzliche Alternativen zu stärken und sich auch grundsätzlich für Innovationen wie alternative Proteinquellen einsetzen zu wollen.

Auch ein Blick nach vorne durfte am Jahresschluss nicht fehlen: Kommendes Jahr geht bereits wieder die Amtsperiode der VMB-Delegierten zu Ende und wird wegen der in der Satzung festgelegten Altersgrenze zu einem spürbaren Wechsel führen.

Am Schluss wurden neben einigen runden Geburtstagen auch noch langjährige VMB-Mitarbeiter gewürdigt. Jürgen Geyer ist bereits seit 30 Jahren und Elisabeth Lohner seit 10 Jahren für den VMB tätig.  

 

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