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VMB(c)Identitätskennzeichnung Milch

Herkunftskennzeichnung in der Diskussion

Die Herkunftskennzeichnung ist gegenwärtig wieder Gegenstand intensiver Diskussionen auf Erzeugerebene. Zumindest die gefühlte Mehrheit der deutschen und auch bayerischen Landwirte und hier gerade die Tierhalter möchten am liebsten Fleisch und Milch aus dem Ausland von hiesigen Kühlregalen fernhalten, zumindest aber eindeutig und rückverfolgbar mit ihrer Herkunft kennzeichnen. Hintergrund sind hierzulande nicht zuletzt die bevorstehenden Änderungen in der Nutztierhaltung, die von immer höher werdenden Auflagen und somit Kosten begleitet werden. Aber die Anpassung der monetären Entlohnung dieser Weiterentwicklung beim Tierwohl geht leider nur sehr zäh voran. Deswegen geht die nicht unberechtigte Sorge um, dass von außerhalb Konkurrenzprodukte auf den Märkten auftreten, die unter weit niedrigeren Standards erzeugt wurden. Bei Fleisch seien nur die seit Jahren laufenden Verhandlungen um ein Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten erwähnt. Bei Milch wird angemahnt, dass durch den derzeit hohen  "Selbstversorgungsgrad" in Deutschland von etwa 115 Prozent und in Bayern von gar 175 Prozent Milch nicht nur exportiert werden muss. Im Gegenzug wird auch nicht gerade wenig Rohmilch von außerhalb in bayerischen Molkereien vearbeitet und landen als bereits verarbeitete Milchprodukte in hiesigen Kühlregalen.

Die Diskussion muss sehr wohl geführt werden, der Diskussionsprozess ist bereits in vollem Gange. Am Ende des Tages sollte aber wohlüberlegt mit Köpfchen, nicht aber nach Gefühl und Emotion entschieden werden. Und Grundlage der Diskussion sollte auch sein, welche Kennzeichnungen und Auslobungen bereits heute auf Lebensmitteln zu finden sind. Dabei ist davon auszugehen, dass alle Informationen auch vollumfänglich der Wahrheit entsprechen. Alles andere würde eine Verbrauchertäuschung darstellen, wäre schlicht unakzeptabel und würde auch schnell geahndet!

Trotz jahrelanger Aufklärungsarbeit gibt es immer noch Diskussionen und Desinformation auch in den Reihen der Erzeuger über das ovale Identitätskennzeichen bzw. Genusstauglichkeitskennzeichen. Dabei handelt es sich um eine Pflichtkennzeichnung nicht nur für Milch, sondern für alle tierischen Lebensmittel und dient zu deren Überwachung und Rückverfolgbarkeit. Eine Information für die Verbraucher stellt dieses Zeichen nur über den Betrieb dar, in dem das Lebensmittel zuletzt be- bzw. verarbeitet und verpackt wurde. Eine Herkunftsangabe ist damit also nicht verbunden.

Und neben den Pflichtangaben machen angesichts des Verbraucherwunsches Lebensmittelhersteller und somit auch Molkereien auf freiwilliger Basis noch so manch weitere Angaben auf den Produkten. Ein Beispiel sei am Ende dieses Beitrages vorgestellt: Eine Vollmilch mit dem Logo einer im sächsischen Leppersdorf angesiedelten Molkerei, die aber an einem weiteren Standort dieser Molkereigruppe, in Freising/Weihenstephan abgefüllt wurde. Und die Milch stammt den Angaben zufolge aus Deutschland und aus Österreich.

 

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