Die im vierzehntägigen bzw. dreiwöchigen Rhythmus stattfindende internationale Handelsplattform GDT (Global Dairy Trade) für Milchstandardprodukte, veröffentlicht die durchschnittlichen Werte, der am Weltmarkt verkauften Milchprodukte des Commodities-Bereichs (verschiedene Milchpulversorten, Chester, sowie diverse Butterprodukte). Beteiligt sind überwiegend größere international handelnde Molkereiunternehmen wie Fonterra, Dairy America, Amul, Arla, Eursérum, Murray Goulburn.
GDT-Tender Ergebnis:
Die Auktion des GDT-Tenders vom 05. April 2022 konnte mit einem durchschnittlichen Handelspreis (Durchschnitt aus den Verkaufserlösen von Milchfett, Milchpulver und Käse) von 4.981 US-Dollar pro Mischtonne abschließen. Dies ist in diesem Jahr der zweite Rückgang in Folge beim Verkauf von Milchprodukten auf der internationalen Handelsplattform. Die Differenz gegenüber der Auktion vom 15.03.2022 beträgt allerdings nur 58 US-Dollar pro Tonne, das bedeutet einen Rückgang von 1,15 Prozentpunkten. Trotz des Rückgangs unterstreicht das Ergebnis, durch die Platzierung an der 5.000 US-Dollar-Linie, die Festigung im internationalen Markt für Milcherzeugnisse.
Seitwärtsbewegung mit leichter Korrektur
Die verkaufte Menge von 21.511 Tonnen beim aktuellen Auktionstermin ist in diesem Jahr das niedrigste Transfervolumen. Die Korrekturen erfolgten diesmal über fast alle Produktbereiche. Nur bei Käse (Cheddar/Chester) und Magermilchpulver (MMP) erhöhte sich der Verkaufspreis um 60 US-Dollar je Tonne bzw. um 2,7 Prozent und bei MMP um 45 US-Dollar je Tonne bzw. um ein Prozent. Etwas nachgelassen haben die Verkaufspreise bei Butterschmalz/Ghee, Butter und Vollmilchpulver. Da der Anteil der Verkaufsmenge am GDT im Wesentlichen über Vollmilchpulver (VMP) stattfindet, ist der Rückgang des Mischpreises darauf zurückzuführen. Die Handelspreise gingen bei Butterschmalz/Ghee um 2,5 Prozent, bei Butter um 0,6 Prozent und bei VMP um 1,5 Prozent zurück. Die aktuellen Handelspreise befinden sich jetzt bei Butterreinfett bei 6.908 US-Dollar je Tonnen (vorherige Auktion: 7.111 US-Dollar), bei Butter bei 6.891 US-Dollar je Tonne (vorherige Auktion: 6.958 US-Dollar) und bei Vollmilchpulver bei 4.532 US-Dollar pro Tonne (vorherige Auktion: 4.596 US-Dollar).
Die preisliche Ausrichtung der internationalen Handelspreise wird in den kommenden Monaten eher eine Erhöhung einnehmen. Auf der einen Seite drücken die hohen Energiepreise stark auf die Kostenseite der Milchverarbeitung, auf der anderen Seite nimmt, durch die hohen Erdöl-Barrel-Preise, die Kaufkraft vieler erdölexportierender Staaten zu. Inwieweit die Transferströme von den chinesischen Lockdowns reflektiert werden – siehe aktuell Shanghai – bleibt noch abzuwarten. Kurzfristige Unterbrechungen im Handel können aber nicht ausgeschlossen werden.