Global Dairy Trade (GDT): Auktion vom 01. März 2022
Die im vierzehntägigen bzw. dreiwöchigen Rhythmus stattfindende internationale Handelsplattform GDT (Global Dairy Trade) für Milchstandardprodukte, veröffentlicht die durchschnittlichen Werte, der am Weltmarkt verkauften Milchprodukte des Commodities-Bereichs (verschiedene Milchpulversorten, Chester, sowie diverse Butterprodukte). Beteiligt sind überwiegend größere international handelnde Molkereiunternehmen wie Fonterra, Dairy America, Amul, Arla, Eursérum, Murray Goulburn.
GDT-Tender Ergebnis:
Der Global Dairy Trade hat auch bei der aktuell stattgefundenen Versteigerung in diesem Jahr einen sehr deutlichen Beweis dafür geliefert, dass der globale Milchmarkt – trotz politischen und kriegerischen Wirrungen – einen doch sehr festen Handel aufzeigt. Die Auktion des GDT-Tenders am 01. März 2022 konnte mit einem durchschnittlichen Handelspreis (Durchschnitt aus den Verkaufserlösen von Milchfett, Milchpulver und Käse) von 5.065 US-Dollar pro Mischtonne abschließen. Dies sind 200 US-Dollar mehr als beim Handelstermin am 15. Februar 2022. Prozentual ausgedrückt zeigt das Ergebnis ein Plus von 4,5 Prozent. Im Jahresverlauf zeigt der GDT-Tender einen Höhenflug mit einem Zuwachs von mittlerweile von über 800 US-Dollar. Seit Bestehen der internationalen Handelsplattform hat der GDT-Tender nur bei drei Terminen die 5.000 US-Dollar-Linie überschritten, dies war 2. Januar 2014 und den beiden Folgeterminen im Februar. Dennoch ist der jetzt ermittelte Wert das höchst erzielte Ergebnis seit Bestehen der Handelsplattform.
quo vadis Milchmarkt
Der Anstieg des GDT-Tenders hat seit Jahresbeginn einen schon fast erstaunlichen Start hingelegt. Innerhalb weniger Monate haben sich die Marktpreise, während der sich abschwächenden Corona-Krise, im internationalen Milchgeschäft deutlich erholen können. Die Preise sind aktuell für alle auf der Plattform gehandelten Produkte gestiegen, ein Trend der die letzten Monate nicht zu erwarten war. Die Preissteigerungsrate hat sich teilweise schon zweistellig entwickelt. Gesunken sind die auf der Plattform gehandelten Mengen. Das gesamte Handelsvolumen hat sich im Vergleich zur vorherigen Auktionen um 9,1 Prozent verringert. Dennoch sind die Ergebnisse erstaunlich: quo vadis Milchmarkt. Einen zweistelligen Anstieg im Verkaufspreis erzielte Cheddar-/Chesterkäse. Bei einem Plus von10,9 Prozent lag am Ende das Börsenergebnis bei 6.394 US-Dollar je Tonne. Zum derzeitigen Dollar-Wechselkurs mit Euro läge der Handelspreis bei 5,65 €uro pro Kilogramm, also wesentlich höher als die Preise für Hartkäse hier im Inland. Beim ersten Termin im Februar 2021 zeichnete der Käsepreis bei 4.178 US-Dollar je Tonne. Dies ist ein Erlösanstieg von 2.216 US-Dollar bzw. ein Plus von über 50 Prozent. Die weiteren Ergebnisse erreichten Preisverbesserungen von über zwei bis fast sechs Prozent. Die größte Handelsmenge Vollmichpulver konnte im Preis um 5,7 Prozent zulegen. Vollmilchpulver kostet am Weltmarkt nun 4.757 US-Dollar je Tonne. Auch die anderen Milchprodukte verzeichneten eine ähnliche Korrektur nach oben. Butter und Magermilchpulver steigern ihr Ergebnis um fast sechs Prozent auf 7.086 US-Dollar je Tonne und um 4,7 % Prozent bei Magermilchpulver (MMP) auf 4.481 US-Dollar je Tonne. In Deutschland wurde MMP beim letzten Termin an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse bei durchschnittlich 3,80 €uro/kg (gesackte Ware), also etwas unter dem Weltmarktniveau, gehandelt.
Der Verkaufspreis bei MMP hat sich inzwischen über den EU-Binnenmarktpreis abgehoben und liegt um gut 20 Cent über der deutschen Notierung. Trotz der Konfliktsituation in Form kriegerischer Handlungen Russlands hat der nationale wie auch internationale Milchmarkt nichts an Stabilität eingebüßt. Die Verteuerung der Energiepreise und letztendlich in Folge die Steigerung der Produktionskosten bei der Erzeugung von Milch und deren Weiterverarbeitung, werden die Handelspreise nicht in ihrer Tendenz negativ beeinflussen.