Die FAO – Food and Agriculture Organization of the United Nations, das heißt die agrarwirtschaftliche Organisation der Vereinten Nationen, analysiert auf den Weltmärkten über die Börsen die Preisentwicklung von landwirtschaftlichen Produkten und weist die Preistendenzen in der Gegenüberstellung zu den Vorjahren aus. Die Index-Berechnungsgrundlage beträgt 100 Punkte, dabei werden die durchschnittlichen Preise aus den Jahren 2014 bis 2016 (vorher: Indexberechnung Basis bis 2019: Durchschnitt aus 2002 bis 2004) zugrunde gelegt. Auch werden einzelne Bereiche landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus fünf Warengruppen, zusätzlich zum Gesamtdurchschnitt aller landwirtschaftlichen Produkte, aufgeführt. Nicht nur die Welthandelspreise von Milchprodukten, sondern auch die Zahlen von Getreide, Öle und Fette, Fleisch und Zucker werden als Indexwert bekanntgegeben.
Zweites Halbjahr holt auf
Die Corona-Pandemie hatte vor allem im ersten bzw. Anfang des zweiten Quartals 2020 Auswirkungen auf das internationale Marktgeschehen. Die ersten Ausbrüche von Covid-19 in China wurden bereits schon im Januar 2020 festgestellt und deshalb wurden im Reich der Mitte sofort erste Einschränkungen des Warentransfers angeordnet. Die globale Nachfrage der wichtigsten internationalen Abnehmer und somit auch der Warenverkehr mit Milchprodukten sind infolgedessen relativ rasch eingebrochen. Dementsprechend reagierte der Weltmarkt und die globalen Handelspreise haben sich durch den zeitweisen Mengendruck schnell reduziert.
Im Januar 2020 erreichte der Handelsindex der FAO für Milchprodukte noch einen Wert – leicht über dem „Indexnullpunkt“ – in Höhe von 103,8. Dann folgten 2020 mehrere Rückgänge bis zum Tiefststand im Monat Mai 2020 mit 94,4 Punkten. Trotz dem weltweit geltenden Corona-Lockdown, mit den hygienischen Auflagen und den in einzelnen Staaten zeitweise erlaubten Lockerungen, sind die Handelsströme mehr oder weniger im alten Rhythmus erfolgt. Größtenteils erreichte das Handelsvolumen der Milchprodukte bis zum Herbst 2020 wieder das Vorjahresniveau. Gleichzeitig zum freundlichen Markttrend, erholten sich auch die Verkaufspreise, sodass der FAO-Preisindex bis zum Monat Dezember 2020 kontinuierlich an und bereits im Juli 2020 über der 100-Punkte-Linie lag. Im letzten Monat des Jahres 2020 erreichte der Wert mit 108,8 Punkten sogar das höchste Ergebnis des Kalenderjahres.
Demzufolge befindet sich der Jahresdurchschnitt von 101,8 Punkten nur einen Punkt unter den Jahresmittelwert von 2019 mit einer Höhe von 102,8 Punkten. Im Vergleich zum mittelfristigen Fünfjahresergebnis mit 100,5 Punkten, liegt der Wert des Jahres 2020 um 1,3 Punkte leicht darüber. Da zu Jahresbeginn 2021 die internationalen Märkte weiterhin vielversprechende Handelsergebnisse erzielen, ist es durchaus denkbar, dass der künftige Indexwert die 110-Punkte-Linie übertreffen könnte.