Das statistische Amt der Europäischen Union, kurz Eurostat genannt hat die Milcherzeugungsmenge der 27 EU-Staaten einschließlich der Menge des Vereinigten Königreichs (United Kingdom) veröffentlicht. Im Monat September 2020 sind nach diesen Berechnungen 12,686 Milliarden Kilogramm Milch angeliefert worden. Vergleicht man diese Milchmenge mit den Werten des Vorjahresmonates, so zeigt sich, dass 163,6 Millionen Kilogramm bzw. um 1,3 Prozent mehr erzeugt worden sind. Die Milchanlieferung der ersten neun Monate 2020 weist ein Plus von 1,2 Prozent bzw. eine Gesamtanlieferungshöhe von fast 122 Milliarden Kilogramm auf. Somit ist die vorläufige europäische Gesamtmilcherzeugung, im Vergleich zum zurückliegenden Jahr 2019, um 1,4 Milliarden Kilogramm angestiegen. Infolgedessen konnte sich der auch der Abstand der kumulativen Milcherzeugungsmenge in seiner Höhe annähernd stabilisieren. Besteht der gegenwärtige Milchanlieferungstrend bis zum Jahresende 2020 weiter, könnte heuer durchaus die erzeugte Milchmenge knapp an die Grenze von 160 Milliarden Kilogramm Milch herankommen.
Intensiver Anlieferungsmonat
Die Steigerungsrate der EU-Milcherzeugung im Monat September mit 1,3 Prozen offenbart, dass dieser Monat eine der intensivsten Milcherzeugungsmengen in diesem Jahr aufweist. Selbst EU-Staaten, welche während des Jahres überwiegend eine verhaltene Anlieferungstendenz zeigten, erhöhten zum Teil ihre Milcherzeugung gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich. Gegenüber dem September 2019 liegt die Bandbreite zwischen einer unveränderten Milcherzeugung wie zum Beispiel in Deutschland und einem Plus von drei Prozent in Italien, obwohl die Milchproduktion in Italien in den letzten Monaten eher unter den Vorjahreswerten gewesen ist.
Mit deutlichem Vorsprung und unverändert stetig erhöhten Milchanlieferungswerten verbleibt die Erzeugung in Irland und Polen. Der Abstand zum Vorjahresmonat beträgt bei Irland 1,4 Prozent bzw. bei Polen 2,5 Prozent. Damit erreichen Irland und Polen in den ersten drei Quartalen 2020 einen vorläufigen Gesamtprozentsatz von 3,2 bzw. 2,6 Prozent, bei einer geschätzten Jahresmilchanlieferung von fast 8,5 bzw. deutlich über 12 Milliarden Kilogramm Milch.
Tendenziell unter dem Vorjahr liegen die Milchmengen aus Italien und England. Nach vorläufiger Hochrechnung betragen die Abnahmen ungefähr ein halbes Prozent. Im „gemäßigten“ Plus befinden sich die Milchanlieferungen von Deutschland, Frankreich und Dänemark. In der vorläufigen Berechnung hat die Milcherzeugung dieser Länder bislang ein Plus von 0,8 bzw. von 0,7 Prozent erreicht. Wahrscheinlich wird sich hier die restliche zu erwartende Anlieferungsmenge des Kalenderjahres 2020 auf einer ähnlichen Höhe befinden.