Das statistische Amt der Europäischen Union, kurz Eurostat genannt hat die Milcherzeugungsmenge der 27 EU-Staaten, einschließlich der Menge des Vereinigten Königreichs (United Kingdom), veröffentlicht. Demnach wurden in den EU-Staaten im Monat Oktober 2020 insgesamt 12,826 Milliarden Kilogramm Milch produziert. Verglichen mit den Ergebnissen des Vorjahresmonates ergibt sich eine Mehrmenge in Höhe von 123 Millionen Kilogramm. Demzufolge hat sich die europäische Milcherzeugung um ein Prozent erhöht. Die Gesamtsumme der Milchabgaben der ersten zehn Monate 2020 weist ein Plus von 1,1 Prozent auf. Hierdurch errechnet sich eine Gesamtanlieferungshöhe von 134,8 Milliarden Kilogramm. Im Vergleich zum vergangenen Jahr 2019, ist damit die vorläufige europäische Gesamtmilcherzeugung um über 1,5 Milliarden Kilogramm angestiegen. Da sich die Monatsabstände größtenteils um die Ein-Prozent-Marke bewegen, ist anzunehmen, dass die europäische Milchanlieferung in ihrer Jahressumme knapp die 160 Milliarden Kilogramm Milch erreichen könnte.
Guter Vorsprung zum Vorjahr
Der Anstieg der monatlichen europäischen Milchanlieferungen hat sich weiter um bzw. auf die Ein-Prozent-Marke eingependelt. Die Milcherzeuger vieler EU-Staaten liefern permanent über den Vorjahreswerten an und füllen dementsprechend die kumulierte Jahressumme auf. Im Oktober 2020 hat sich allerdings das Wachstum der Milchmenge mit einem Plus von 1,0 Prozent etwas reduziert, so dass der Abstand gegenüber dem Vorjahresmonat etwas geringer ausgefallen ist, als noch im Monat September 2020 mit einem Plus von 1,3 Prozent.
Die Milchanlieferungsmengen haben sich in einigen Staaten monatlich verringert. Die Milchabgaben liegen auch unter den Vorjahreswerten. Nach wie vor wird in Irland weiterhin kräftig Milch erzeugt, so dass die monatliche Summe eine Mehrmenge von 3,7 Prozent erreicht. Damit errechnet sich ein Plus zum Vorjahresmonat in Höhe von 8,3 Prozent. Andererseits haben in Deutschland und Frankreich die Differenzen zum vergangenen Jahr erstmals ein Minus eingenommen. In diesen beiden Ländern sind die Anlieferungsmengen gegenüber dem letzten Jahr um Minus 0,7 Prozent zurückgegangen. Ein gemäßigtes Plus erlangen die Zahlen der Niederlande, Italien und dem Vereinigten Königreichs. Dennoch werden die Jahreswerte der den größten milcherzeugenden EU-Staaten über den Ergebnissen des Vorjahres liegen. In Polen aber vor allem auch in Irland ist das Wachstum als sehr expansiv einzustufen, so dass sich hier die Frage stellt, ob dieser Anstieg der Milcherzeugung in kommenden Jahren noch in dieser Höhe stattfinden wird.