Vom Amt für Statistik der Europäischen Union wurden die Milcherzeugungsmengen der 27 EU-Staaten veröffentlicht. Das Vereinigte Königreich (United Kingdom) wird in der Auswertung extra aufgeführt. Die Daten werden bei Agriculture and Horticulture Development Board (AHDB) publiziert. (Anmerkung: Die Werte des Jahres 2020 wurden um den Schalttag bereinigt!)
Erhöhtes Anlieferungspotential
Die europäische Milcherzeugung hat seinen Anlieferungstrend aus dem ersten Halbjahr 2022 verlassen und nun zu einem positiven Erzeugungspotential umgeschlagen. Seit dem September 2022 produzieren die europäischen Milchlieferanten über dem Vorjahresniveau. Mit der Novemberanlieferung befindet sich nun auch die kumulierte Milchproduktion leicht über dem Vorjahresniveau. Im vorletzten Kalendermonat in 2022 erhöhte sich das Ergebnis um 2,3 Prozent, so dass die Monatserzeugung zum Vorjahr um gut 250 Millionen Kilogramm Milch überschritten wurde. Inklusiv der angestiegenen Erzeugung im September 2022 mit plus 1,1 Prozent und Oktober 2022 mit plus 1,7 Prozent hat nun erstmalig die aufsummierte Milchanlieferung das Vorjahresergebnis überschritten. Sie befindet sich bei einem leichten „Überhang“ von knapp 300 Millionen Kilogramm Milch bzw. bei einer vorläufigen Gesamthöhe von 133,2 Milliarden Kilogramm Milch oder Plus 0,2 Prozent.
Die gute Milchpreisentwicklung im laufenden Jahr 2022 hat dazu geführt, dass die Milcherzeugung finanziell einen Ansporn erhalten hat. Selbst in Deutschland wurde die Milchabgabe erhöht und punktet nun mit einem Plus im November 2022 von 3,9 Prozent. Auch Frankreich hat sich mittlerweile diesem Trend „leicht“ angeschlossen. Weiter im Vormarsch befindet sich die Milcherzeugung in Polen und Irland. In den Niederlanden wurde ebenfalls das Niveau ordentlich überschritten, so dass die vorläufige Jahresmenge um gut ein Prozent überzeichnet werden könnte.
