Vom Amt für Statistik der Europäischen Union, kurz Eurostat genannt, wurden die Milcherzeugungsmengen der 27 EU-Staaten veröffentlicht. Das Vereinigte Königreich (United Kingdom) wird in der Auswertung extra aufgeführt. Die Daten werden bei Agriculture and Horticulture Development Board (AHDB) publiziert.
Anmerkung: Die Werte des Jahres 2020 wurden um den Schalttag bereinigt!
Verhaltenes Anlieferungspotential – Vorsprung schwindet
Die Milcherzeugung in der Europäischen Union (EU) zeigt nach dem aktuell veröffentlichten Bericht der Eurostat für den November 2021 erneut eine leichte Unterlieferung. Mit 11,006 Milliarden Kilogramm Milch weist die prozentuale Veränderung zum Vorjahresmonat ein Minus von 0,8 Prozent auf. Damit reduzierte sich die Monatsmilchmenge um knapp 100 Millionen Kilogramm. Die vorläufige Gesamtanlieferung nach 11 Monaten in 2021 liegt, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, um nur noch 0,2 Prozent höher. Die einstweilige kumulierte Menge beträgt 132,911 Milliarden Kilogramm Milch (Vorjahresmilchmenge: 132,672 Milliarden Kilogramm), dies entspricht einem Plus von gut 200 Millionen Kilogramm.
An der Positionierung der EU-Staaten mit Überlieferung oder Unterlieferung der Milchabgabe in 2021 hat sich nichts geändert. Die erneute höhere Gesamtunterlieferung begründet sich durch die Tatsache, dass die bisherigen „Unterlieferer“ nochmals prozentual weiter abgerutscht sind. In Deutschland, Frankreich und den Niederlanden erhöhte sich der Monatsabstand auf 2,9 bzw. 3,3 und in den Niederlanden schon fast auf vier Prozent. Die gesamte Jahresmilchmenge wird daher in diesen genannten EU-Ländern zwischen 1,5 und 2,0 Prozent unter dem Vorjahr liegen. Auch Dänemark hat im November ihre Milchanlieferung leicht gesenkt. Bei dieser Entwicklung wird Dänemark in etwa die gleiche Jahresmilchmenge wie im Vorjahr erzielen. An der Liste der „Überlieferer“ hat sich im Berichtsmonat im Vergleich zum Monat Oktober nichts geändert. Die kumulierte Jahresmilchmenge 2021 wird in Irland mit einem Plus von gut sechs Prozent abschließen. Gefolgt von Italien mit etwas über fünf Prozent und Polen von gut einem Prozent.
Da sich der Anlieferungstrend in den EU-Staaten seit Beginn des zweiten Halbjahres 2021 bis zum Jahresende nicht wesentlich geändert hat, ist davon auszugehen, dass der Vorsprung aus dem ersten Halbjahr schmilzt und die Jahresmilchmenge in etwa das Vorjahresergebnis erzielen wird. Das Erzeugungsniveau wird sich bei etwa 144,38 Milliarden Kilogramm Milch einpendeln (Vorjahr: 144,23 Milliarden Kilogramm Milch). Prozentual ergibt dies einen Abstand zur Vorjahresmilchmenge von nur noch knapp 0,1 Prozent, also unverändert!
Nach Angaben der AHDB liegt die vorläufige Gesamtanlieferung des Vereinigten Königreichs in den ersten 11 Monaten für 2021 um 0,1 Prozent höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Somit könnte die Jahresmilchmenge mit 15 Milliarden Kilogramm knapp überschritten werden. Im November 2021 lag die Monatsmilchmenge um mehr als zwei Prozent zum vergleichbaren Vorjahresmonat zurück.