Vom Amt für Statistik der Europäischen Union wurden die Milcherzeugungsmengen der 27 EU-Staaten veröffentlicht. Das Vereinigte Königreich (United Kingdom) wird in der Auswertung extra aufgeführt. Die Daten werden bei Agriculture and Horticulture Development Board (AHDB) publiziert. (Anmerkung: Die Werte des Jahres 2020 wurden um den Schalttag bereinigt!)
eingeschränktes Anlieferungsverhalten
Die Milchproduktion in der Europäischen Union (EU) hat nach dem aktuell veröffentlichten Bericht der Eurostat für den März 2022 wieder ein rückläufiges Anlieferungsergebnis der europäischen Milcherzeuger errechnet, sodass der, seit dem letzten zweiten Halbjahr 2021, eingeschlagene Weg einer Milchreduktion sich fortsetzt. Mit 12,736 Milliarden Kilogramm Milch weist die prozentuale Veränderung zum März 2021 ein Minus von 0,6 Prozent auf. Die Gesamterfassung im März 2022 lag somit um 80 Millionen Kilogramm Milch im Vergleich niedriger als noch vor einem Jahr.
Laut der vorläufigen Auswertung von EUROSTAT liegt nun die Gesamtmilcherzeugung für das erste Quartal 2022 leicht unter der Vorjahresmenge. Insgesamt wurden in der EU-27 für diesen Zeitraum 35,475 Milliarden Kilogramm Milch eingesammelt. Dies ergibt ein Minus von 0,1 Prozent bzw. 50 Millionen Kilogramm weniger Milch. Nach wie vor verlieren die Milcherzeugerregionen wie Deutschland, Frankreich oder auch Niederlande am meisten Milch. In diesen EU-Staaten ging im ersten Vierteljahr das Erzeugungsniveau um 1,4, 1,2 bzw. um 2,3 Prozent zurück. Selbst auf der grünen Insel Irland hat sich die Milcherzeugung an das Vorjahr angepasst. Nach Auswertung der EURTOSTAT blieb die Milchmenge von Januar bis März 2022 konstant zum vergleichbaren Vorjahr. Nach wie vor bleibt aber in Polen und Italien die laufende Milchproduktion stetig über dem Vorjahr. Im März 2022 wurde der Vorjahresmonat um 1,8 bzw. 2,9 Prozent überschritten. Kumuliert ergibt dies ein Plus in Polen von 2,9 Prozent bzw. in Italien von 3,1 Prozent. Beide Länder werden – gesetzt dem Fall die Milchproduktion geht im gleichen Umfang weiter – bald eine Jahreserzeugung von knapp 13 Milliarden Kilogramm Milch erzielen.
Tendenziell geht man nicht davon aus, dass in 2022 das Milchaufkommen in der EU sich, ähnlich wie in den vergangenen Jahren, stärker ausweiten dürfte. Die derzeitig sehr unsicheren Zeiten mit der kriegerischen Auseinandersetzung in Osteuropa, einer Energiekrise und der Corona Pandemie, werden auf die Kosten in der Milcherzeugung auch ihre Auswirkung haben, sodass sich das Erzeugungsniveau durch den Aufwand für Betriebsmittel anpassen wird.
