Nach Berechnungen des statistischen Amtes der Europäischen Union, kurz Eurostat genannt, liegt die veröffentlichte Milcherzeugungsmenge der 27 EU-Staaten einschließlich der Menge des Vereinigten Königreichs (United Kingdom), im Monat Juli 2020, bei 13,832 Milliarden Kilogramm. Damit wurde die Erzeugungsmenge gegenüber dem Vorjahresmonat um 220,3 Millionen Kilogramm bzw. um 1,6 Prozent überschritten. Die Milchmenge der ersten sieben Monate 2020, ergeben ein Plus von 1,3 Prozent bzw. eine Gesamtanlieferungsmenge von 96,089 Milliarden Kilogramm. Somit liegt die vorläufige europäische Gesamtmilcherzeugung, im Vergleich zum vergangenen Jahr, um mehr als 1,2 Milliarden Kilogramm höher. Damit hat sich der Abstand zur kumulativen Erzeugungsmenge im ersten Halbjahr 2020 nochmals deutlich ausgebaut. Verläuft der gegenwärtige Trend bis zum Jahresende 2020, könnte heuer durchaus die Linie von 160 Milliarden Kilogramm überschritten werden.
Hohe Zunahmen
Die Steigerungsrate im Monat Juli war, abgesehen vom Schaltmonat Februar, bisher die höchste in diesem Jahr. Mit 1,6 Prozent zeigt sich doch ein deutlicher Abstand zum Vorjahr. Auffällig bei diesem Ergebnis ist, dass auch Länder mit einer eher verhaltenen Milchproduktion, im Juli 2020 eine erhöhte Ausdehnung ihrer Anlieferungsmenge aufweisen. In Deutschland wurde im Juli 2020, gegenüber dem Vorjahresmonat um +0,8 Prozent, in Dänemark um +1,0 Prozent und Frankreich sogar +2,7 Prozent mehr Milch erzeugt.
Weiterhin mit positiver Entwicklung der Milcherzeugung, bleiben Irland, (+4,4 Prozent), Polen (+2,2 Prozent) und heuer wieder die Niederlande (+1,1 Prozent), so dass die aufsummierte sieben Monatsbilanz, in Irland bei 5,513 Milliarden Kilogramm (Vorjahr: 5,310 Milliarden Kilogramm) liegt und damit vorerst ein Plus von 3,8 Prozent aufweist. Polen hat in sieben Monaten 7,435 Milliarden Kilogramm (Vorjahr: 7,246 Milliarden Kilogramm), das heißt plus 2,7 Prozent abgeliefert. Während die Niederlande in diesem Zeitraum ein Milchaufkommen von 8,306 Milliarden Kilogramm (Vorjahr: 8,126 Milliarden Kilogramm), mit einem Plus von 2,2 Prozent hat. In diesen drei Ländern wurden zusammen über 576 Millionen Kilogramm mehr Milch als im Jahr 2019 erzeugt. Im Verhältnis zur gesamten Steigerungsmenge der Europäischen Union, verfügen Irland, Polen und Niederlande fast über die Hälfte der Expansion.
Entgegen dem Trend der ausgeprägten Milchproduktionsentwicklung des beginnenden zweiten Halbjahres 2020, befinden sich weiter die Milchmengen von Italien und dem Vereinigten Königreich. Interessant dabei ist, dass genau die Länder mit einem bekannten Defizit in der Selbstversorgung, ihre Milcherzeugung nur bedingt halten können. In England wurde -0,4 Prozent bzw. in Italien -1,4 Prozent weniger Milch als 2019 erzeugt. Die kumulative Menge befindet sich deshalb, was erwartet werden konnte, bei Minus 0,7 Prozent im Vereinigten Königreich und in Italien bei -2,6 Prozent.