Vom Amt für Statistik der Europäischen Union wurden die Milcherzeugungsmengen der 27 EU-Staaten veröffentlicht. Das Vereinigte Königreich (United Kingdom) wird in der Auswertung extra aufgeführt. Die Daten werden bei Agriculture and Horticulture Development Board (AHDB) publiziert. (Anmerkung: Die Werte des Jahres 2020 wurden um den Schalttag bereinigt!)
Ausgedehntes Erzeugerniveau
Mit einem positiven Milchproduktionswert starten die europäischen Milcherzeugerstaaten in das neue Jahr. Das erhöhte Erzeugungsniveau seit dem zweiten Halbjahr 2022 setzt sich auch heuer weiter fort. Das Januarergebnis 2023 in der Europäischen Union beläuft sich auf 11,779 Milliarden Kilogramm Milch und liegt um ein halbes Prozent bzw. um 63 Millionen Kilogramm höher als zum Januar des Vorjahres. Das Anlieferungsverhalten weicht etwas entgegen dem europäischen Trend der letzten Jahre ab. EU-Staaten, welche in vergangener Zeit eher ein zum Teil sehr verhaltenes Erzeugungsniveau vorgewiesen haben, erhöhten ihre Produktion, und potentielle permanente „Zuleger“ sind reservierter in der Anlieferung geworden.
Deutschland, Niederlande und Dänemark steigerten die Januarmilchmenge. Deutschland plus 3,6 Prozent; Niederlande plus 4,9 Prozent und Dänemark plus ein Prozent. Auffällig dabei ist für Deutschland und Niederlande, dass nicht nur das Vorjahr übertroffen wurde, sondern auch der Monatswert von vier Jahren. Weiterhin gedämpft verläuft die Milchabgabe in Frankreich. Selbst in Irland und Italien wurde im Januar 2023 das Vorjahresergebnis nicht erzielt. Stetig, mit sehr positiver Anlieferungsentwicklung, verblieb Polen mit plus 1,6 Prozent.
Der finanzielle Aspekt des Milchgeldes in den letzten Monaten hat mitunter dazu geführt, dass alle Möglichkeiten der Milcherzeugung ausgeschöpft wurden. Da nun in vielen EU-Staaten am Milchmarkt rückläufige Handelspreise festzustellen sind, werden aller Voraussicht nach wieder Anpassungen in der Milcherzeugung geschehen. Es ist auch nicht auszuschließen, dass der Futterbau dieses Jahr eventuell wieder über weniger Wasserversorgung beeinträchtigt werden kann.
