EU-Milchanlieferungen Januar 2021
Das statistische Amt der Europäischen Union, kurz Eurostat genannt, hat die Milcherzeugungsmenge der 27 EU-Staaten veröffentlicht. Für die EU 28, einschließlich der Menge des Vereinigten Königreichs (United Kingdom), wie von uns bisher bekannt gegeben, liegen noch keine Angaben vor.
Vorzeichen geändert
Obwohl bis zum Jahreswechsel das Anlieferungspotential 2020 in der Europäischen Union vergleichsweise hoch war und stets über den Milchmengen des Vorjahres gelegen hat, ist zum Jahresbeginn ein deutlicher Rückgang eingetreten. Die aktuelle Bekanntmachung zeigt, dass demnach im Monat Januar 2021 in den 27 EU-Staaten insgesamt 11,684 Milliarden Kilogramm Milch produziert worden sind. Gegenüber den Zahlen des Vorjahresmonates eröffnet sich erstmals seit langem ein Absinken der Milchmenge um 138 Millionen Kilogramm. Die europäische Milcherzeugung ist somit um 1,2 Prozent gefallen. Damit wurde fast annähernd der Januarwert aus dem Jahr 2019 erreicht.
Trotz der geringeren Milcherzeugung mit negativen Vorzeichen, gab es dennoch EU-Staaten mit weiterhin positivem Anlieferungspotential. Vorrangig sind die Staaten, welche bereits schon letztes Jahr höhere Anlieferungsmengen verzeichneten, haben diesen Trend fortgesetzt. In Irland und Polen errechnet sich daher ein Plus von 0,8 bzw. 0,5 Prozent. Deutliche Rückgänge wurden neben Deutschland in Frankreich und den Niederlanden festgestellt. In Deutschland ging das Milchkommen um 1,7 Prozent, in Frankreich um 3,4 Prozent und in den Niederlanden um 1,4 Prozent. Die Ursache des Rückgangs in Europa ist momentan noch nicht ganz zu klären. Zu vielschichtig sind die Probleme in der Milchproduktion. Neben einem weiteren Strukturwandel in den Milcherzeugerbetrieben könnten auch die neue Düngemittelverordnung, Futterqualität, klimatische Veränderungen und steigendes Kostenpotential bei Futtermittelzukauf sowie bei Energie und Personal sein.