Nach Berechnungen des statistischen Amtes der Europäischen Union, kurz Eurostat genannt, liegt die für den Monat August 2019 veröffentlichte Milcherzeugungsmenge der 28 EU-Staaten bei 13,122 Milliarden Kilogramm. Somit wurde im August 2019 die Erzeugungshöhe in diesem Jahr erneut, mit einem Plus von 0,4 Prozent, überschritten. Da sich vor einigen Monaten die Milchanlieferung negativ entwickelt hat, liegt die aufsummierte Milchmenge der acht Kalendermonate bei 107,957 Milliarden Kilogramm Milch und damit um 0,3 Prozent Plus über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Europäisches Milchanlieferungsniveau von gedämpft bis zu „Vollgas“
Interessanterweise stellt sich bei der Einzelauswertung der europäischen Milchanlieferungen ein sehr differenziertes Bild dar. Während einige Länder – auch aufgrund der Trockenheit im Vorjahr – eher ein verhaltendes Erzeugungsprofil an den Tag legen, geben etliche Staaten mitunter fast „Vollgas“. Die Bandbreite der prozentualen Abweichungen beim Monatsvergleich Juli und August bzw. beim laufenden Jahresvergleich der Gesamtmilcherzeugung, reicht von +2,2 Prozent bis -0,9 Prozent bzw. von +9,0 Prozent bis -2,1 Prozent.
In der Riege mit einem hohen Produktionspotenzial sind Irland, Großbritannien und Polen zu finden. In Irland stieg die Gesamtproduktion der ersten acht Monate auf ein Plus von 9 Prozent an, obwohl im Monat August 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat nur etwas mehr als zwei Prozent an die Molkereien geliefert wurden. Im Gegensatz dazu, verläuft die aufsummierte Milchmenge im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland, Frankreich und Niederlanden rückläufig. Die vorläufigen Jahresmengen belaufen sich in Deutschland auf -0,5 Prozent, in Frankreich -1,0 Prozent und in den Niederlanden -2,1 Prozent. Die Monatsvergleiche sind allerdings etwas unterschiedlich ausgefallen. Deutschland und Frankreich erreichten erstmals in diesem Jahr ein Plus, während in den Niederlanden die monatliche Milcherzeugung weiter unter dem Vorjahr liegt.
Da im Hinblick auf die letzten Monate des Jahres 2019 kein ausgeprägter Mengenanstieg der Milchanlieferung zu erwarten sein wird, ist davonauszugehen, dass die Abweichung zum Jahr 2018 relativ gering ausfallen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Grundfutterernte in diesem Jahr weitestgehend normal ausgefallen ist.