Vom Amt für Statistik der Europäischen Union wurden die Milcherzeugungsmengen der 27 EU-Staaten veröffentlicht. Das Vereinigte Königreich (United Kingdom) wird in der Auswertung extra aufgeführt. Die Daten werden bei Agriculture and Horticulture Development Board (AHDB) publiziert.
Weniger Milch in der EU-27 erfasst
In der Europäischen Union folgte das Milchaufkommen im März zwar dem saisonal ansteigenden Trend konnte dabei aber nicht das Vorjahresniveau erreichen. Die Mitgliedsstaaten der EU-27 lieferten mit 12,88 Milliarden Kilogramm im März, 0,4 % weniger Milch an als im Vormonat. Der Rückgang war demnach nicht so deutlich ausgeprägt wie noch im Februar (-1,3 % schalttagsbereinigt). Mit dem dritten Rückgang in Folge in diesem Jahr bedeutet das für das I. Quartal ein Minus von insgesamt 0,7 %.
Maßgebend für das geringere Milchaufkommen in der EU war hauptsächlich ein Rückgang der Milcherzeugung in den Haupterzeugungsländern Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Für Deutschland wurde im März das stärkste Minus mit 2,3 % ausgewiesen. Innerhalb der ersten drei Monate verlor die deutsche Anlieferung in Summe um 2,5 %. Die Folgen des rückläufigen Milchkuhbestandes und Nachwirkungen der Blauzungenkrankheit aus dem zweiten Halbjahr 2024 spiegelten sich dabei wider. In Frankreich lieferten die Milcherzeuger nach einem erneuten Rückgang im März rund 2,0 % weniger Milch im I. Quartal an. Nahezu ähnlich verlief die Entwicklung in den Niederlanden, die Milcherzeugung verlor im gleichen Zeitraum um 1,9 %. Die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit Richtung Osteuropa dürfte zunehmend Einfluss auf die Milcherzeugung in Polen haben. Gegenüber dem Vorjahresmonat stagnierte das Milchaufkommen weitestgehend, im März wurde ein moderates Plus von 0,3 % ausgewiesen. In Summe der bisherigen drei Monate erzeugten die polnischen Milchbauern 1,6 % mehr Milch. Zu Jahresbeginn wurde noch ein Vorsprung von 3,0 % ausgewiesen.
Nach einem deutlich kleineren Milchaufkommen im Vorjahreszeitraum – hauptsächlich witterungsbedingt beeinflusst - hat sich bei den irischen Milcherzeugern die Situation in diesem Jahr wieder auf üblichem Niveau normalisiert. Aus diesem Grund hat von Januar bis März die Milchanlieferung ein um gut 5,0 % höheres Milchaufkommen eingenommen. Eine verbesserte Verfügbarkeit wurde auch für die italienische Milcherfassung ausgewiesen, die Erfassung lag im I. Quartal um 1,0 % höher als im Vorjahreszeitraum.