Vom Amt für Statistik der Europäischen Union wurden die Milcherzeugungsmengen der 27 EU-Staaten veröffentlicht. Das Vereinigte Königreich (United Kingdom) wird in der Auswertung extra aufgeführt. Die Daten werden bei Agriculture and Horticulture Development Board (AHDB) publiziert.
Milcherzeugung legt im Dezember zu
Zum Jahresende hin wurde im Dezember innerhalb der 27 EU-Mitgliedsstaaten, mit Ausnahme von Irland, die Milcherzeugung wieder ausgedehnt, was dem jahreszeittypischen Verlauf entspricht. Gegenüber November erhöhte sich das europäische Erzeugungsniveau um 5,1 Prozent auf 11,49 Millionen Tonnen und erreicht mit einem moderaten Rückstand (-0,2 %) nahezu die Milchmenge vom Dezember 2022. Unter den bedeutendsten Produzenten der europäischen Milcherzeugung fiel der prozentuale Zuwachs im letzten Monat des Jahres 2023 in Italien mit +10,1 % und Frankreich +9,1 % am deutlichsten aus. Gefolgt mit Polen (+6,9 %), den Niederlanden (+6,4 %) und Deutschland (+5,8 %).
EU Milcherzeugung 2023 behauptet sich auf Vorjahreshöhe
Mit Veröffentlichung der Dezemberwerte summiert sich die Milchanlieferung in der EU-27 für das abgelaufene Kalenderjahr auf 144,82 Millionen Tonnen und konnte sich um 0,1 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres behaupten. Deutschland als größter Milchproduzent der EU erzeugte mit insgesamt 32,42 Millionen Tonnen rund 1,5 Prozent oder 0,48 Millionen Tonnen mehr als im Jahr 2022. Das höhere Erzeugungsniveau resultiert aus einer erhöhten Milchanlieferung von Januar bis Juli, die sich zu Jahresbeginn gut 3,5 Prozent über der Vorjahreserzeugung bewegte. In den letzten fünf Monaten nahm die Anlieferung ab und bewegte sich allenfalls moderat über der Vorjahreslinie. Das französische Milchaufkommen lag hingegen über die gesamten zwölf Monate hinter dem Erzeugungsniveau 2023 zurück. Der Rückstand verstärkte sich im Jahresverlauf zunehmend, die kumulierte Menge zum Jahresende unterschritt mit 23,42 Millionen Tonnen Milch das Erzeugungsniveau 2022 um 2,4 Prozent. Einen negativen Trend verzeichnete auch die Milchanlieferung in Irland und Italien. Die irische Erzeugung verlor 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und in Italien hatte sich die Jahreserzeugung 2023 fast 2 Prozent hinter der Milchmenge des vergangenen Jahres eingependelt. Polnische Milcherzeuger dehnten die Milchproduktion im Jahr 2023 weiter aus, bereits 2022 legte dort die Anlieferung (+2,1 %) zu. Im abgelaufenen Kalenderjahr durchbrach die Jahresmilchmenge mit 13,02 Millionen Tonnen erstmals die Marke von 13 Millionen Tonnen. Innerhalb fünf Jahre legte somit die polnische Milcherzeugung um fast 7 Prozent bzw. 0,85 Millionen Tonnen zu. Für die Niederlande wurde entgegen der Erwartungen, aufgrund der Abstockung der Rinderbestände, nur ein Plus von 1,0 Prozent zum Vorjahr 2022 ausgewiesen.
