EU-Milchanlieferung Dezember 2019
Nach Berechnungen des statistischen Amtes der Europäischen Union, kurz Eurostat genannt, liegt im Monat Dezember 2019 die veröffentlichte Milcherzeugungsmenge der 28 EU-Staaten bei 12,765 Milliarden Kilogramm Milch. Damit wurde der Vorjahresmonatswert um knapp 157 Millionen Kilogramm Milch bzw. 1,2 Prozent überschritten.
Die europäische Jahresmilcherzeugung 2019, befindet sich demzufolge auf einer Höhe von 158,22 Milliarden Kilogramm Milch und hat somit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von knapp 850 Millionen Kilogramm Milch erreicht. Infolgedessen erhöhte sich die Jahresmilcherzeugung in Europa im Vergleich zum zurückliegenden Jahr um 0,5 Prozent.
Keine Auswirkungen infolge der Trockenheit
Die Wetterbedingungen des Jahres 2018 wurden in ganz Europa sehr stark von geringen Niederschlägen, einer Hitze-Periode und einer langen Trockenheit geprägt. Folglich hat die Futterbestandssituation 2018 sich als nicht sehr ergiebig erwiesen. Unter Berücksichtigung dieses verminderten Futterbestandes, haben die Agrarexperten für das Jahr 2019 die zu erwartende Milcherzeugungsmenge überwiegend niedriger eingeschätzt. Entgegen diesen Prognosen, konnten die Erzeugungsmengen bereits zum Jahresanfang 2019, das Niveau der sehr stark ausgeprägten Milchanlieferungen des Jahres 2018, erreichen. Erst Mitte des Jahres 2019 hat sich das Erzeugungsniveau allmählich dem Vorjahr angenähert. Im weiteren Verlauf vor allem zum Jahresende hin, hat das Milchaufkommen nochmals Steigerungen gegenüber den Vorjahresmengen erfahren.
In den Berechnungen weist das europäische Erzeugungsniveau ein Plus von 0,5 Prozent auf. Damit liegt die Milchmenge deutlich über den eigentlichen Erwartungen der Experten, die sich durch das begrenzte Futterangebot von Mais- und Grassilage täuschen haben lassen. Trotz der insgesamt deutlich erhöhten Milchanlieferung, zeigt sich bei der differenzierten Betrachtung der Anlieferung einzelner EU-Staaten eine unterschiedliche Entwicklung.
Einige Länder haben mit markanten Plusraten ihre Vorjahresergebnisse übertroffen, wie z. B. Irland mit einem von Plus 5,4 Prozent, Polen mit 1,9 Prozent und Vereinigtes Königreich mit 1,6 Prozent. Dagegen haben andere Staaten, ihr Anlieferungsniveau entweder beibehalten oder nicht ihre gewohnten Jahresergebnisse erzielt. Zu diesen Milcherzeugungsländern gehören die Niederlande mit Minus 0,7 Prozent und Frankreich mit 0,3 Prozent. Außerdem Deutschland mit Minus 0,1 Prozent, das fast annähernd das Vorjahresniveau, aufgrund der Steigerung zum Ende des Jahres, halten konnte. Die Milchanlieferungen in Dänemark aber auch in Italien sind prinzipiell während des ganzen Jahreszeitraumes konstant auf der Vorjahreslinie geblieben.
Nachdem sich die Milcherzeugung nicht mehr sehr stark von winterlichen Bedingungen beeinflussen lässt, da die Milcherzeuger entsprechende Vorkehrungen hinsichtlich einer guten Grundfutterqualität treffen, ist davon auszugehen, dass für das Jahr 2020 die Milchanlieferungen auf der Höhe des Vorjahres erfolgen werden. Dennoch werden schließlich die Wetterbedingungen des gegenwärtigen Jahres über die Versorgungslage mit Milch entscheiden. Die ersten Auswirkungen eines zu warmen Winters sind schon zu beobachten. Sollte im Frühjahr es weiter in geringem Umfang regnen, könnte es wieder zu Austrocknung der Böden kommen und den Futterbestandsaufbau heuer erneut vermindern.