Vom Amt für Statistik der Europäischen Union wurden die Milcherzeugungsmengen der 27 EU-Staaten veröffentlicht. Das Vereinigte Königreich (United Kingdom) wird in der Auswertung extra aufgeführt. Die Daten werden bei Agriculture and Horticulture Development Board (AHDB) publiziert.
geringere Steigerungsraten zum Herbst
Das europäische Anlieferungsniveau für Milch ist auch im August 2023 weiter expansiv, wobei die positiven Steigerungsraten geringer werden. Der Abstand zum aktuellen Berechnungsmonat beträgt 0,5 Prozent. Damit wurden in den 27 EU-Staaten 12,171 Milliarden Kilogramm Milch bzw. 65 Millionen Kilogramm mehr Milch zum Vorjahresmonat erzeugt. Dieser Trend wird sich auch in den Herbst überleiten. Bislang wurden nach zwei Dritteln des Kalenderjahres 2023 insgesamt 99,439 Milliarden Kilogramm Milch an die Molkereien von den Milcherzeugern abgegeben. Dies sind 0,8 Prozent bzw. 777 Millionen Kilogramm mehr Milch, so dass die geschätzte Jahresmilchmenge deutlich über 145 Milliarden Kilogramm übertreffen wird.
Nachdem sich Irland in diesem Jahr aus der Reihe der „Milchüberlieferer" verabschiedet hat, fügt sich nun Deutschland, Holland und Dänemark zum Dauerplatzierten Polen hinzu. Im August wurde in Deutschland nochmals die Milcherzeugung zum Vorjahresmonat ausgedehnt. 2,7 Milliarden Kilogramm Milch wurden abgegeben und somit 0,8 Prozent mehr. Kumuliert liegt das Erzeugungsniveau noch deutlich über 2022. Nach acht Monaten kamen insgesamt über eine halbe Milliarde Kilogramm mehr Milch zusammen. Auch die beiden EU-Staaten Holland und Dänemark überschritten ihre Vorjahreslinien im Vergleich. Da der Monatswert wieder positiv blieb, liegt auch die vorläufige Anlieferung weiter über dem Vorjahr. In den Niederlanden summiert sich die Anlieferung nach acht Monaten auf ein Plus von 2,7 Prozent und in Dänemark auf 1,2 Prozent. Die Milchanlieferung hat sich somit um über 100 Millionen bzw. um gut 45 Millionen Kilogramm gesteigert. Ein stetig absteigender Trend wird weiterhin in Frankreich verbucht. Jeden Monat geht im Vergleich zum Vorjahr die Milchmenge zurück. Angehäuft liegt das Erzeugungspotential um knapp zwei Prozent zum Jahr 2022 darunter, so dass der Abstand in Frankreich knapp 350 Millionen Kilogramm beträgt.
Die in den letzten Jahren meist unter den potentiellen Überlieferern Irland und Italien, nehmen nun seit Anfang des Jahres eine negative Ausrichtung an. In Irland liegt das Milchaufkommen um etwas mehr als 60 Millionen Kilogramm Milch und in Italien um gut 200 Millionen Kilogramm Milch zurück. Da sich in den einzelnen EU-Staaten die Anlieferungsverhalten nicht mehr unwesentlich ändern werden, kann davon ausgegangen werden, dass die Gesamtanlieferung der Europäischen Union wahrscheinlich um gut ein halbes Prozent überschritten werden könnte und daher knapp auf die 145-Milliarden-Kilogramm-Linie zusteuern wird.
