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EU-Marktausschuss: Sitzung vom 29. März 2019

Auf der 29. Sitzung, am 29. März 2019, trafen sich die Vertreter des MMO-Wirtschaftsausschusses, mit Teilnehmern aus den verschiedenen Stufen der Milchwirtschaft: CEJA (Junglandwirte), COPA-COGECA (Produzenten und Genossenschaften), EMB (European Milch Board), EDA (Milchindustrie), Eucolait (Milchwirtschaft) sowie der Eurocommerce (Einzelhandel).


Die aktuelle Marktlage wurde von Experten in verschiedenen Sitzungsrunden analysiert und entsprechend bewertet und aufgelistet. (Zusammenfassung aus dem englischen Markttext).

Das Milchaufkommen in der Europäischen Union, so die Milchexperten, liegt zu Beginn des Jahres 2019 unter den Vorjahreswerten. Im Monat Januar 2019 sank die Milchanlieferung um 1,5 Prozent unter das Niveau des vergangenen Jahres. Dieses Milchvolumen entspricht der Menge, des Monats Januar 2017, als das EU Milchmengenreduzierungsprogramm durchgeführt wurde. Frankreich, Niederlande und Deutschland produzierten im Januar 180 Millionen Kilogramm weniger als 2017. Den größten Zuwachs an Milch meldet nach wie vor Polen. Die Produktion von Milchprodukten verlief analog der entsprechenden Milchanlieferungen unterschiedlich. Magermilch- und Vollmilchpulver mussten ein Minus von 8,5 bzw. 6,4 Prozent hinnehmen. Butter einen Rückgang von 1,9 Prozent. Bei Käse und Frischmilch lag der Produktionsrückstand bei einem Prozent.

Der durchschnittliche Milchpreis in der Europäischen Union liegt im Januar 2019 bei 35 Cent pro Kilogramm Milch. Somit ist der Milchpreis etwas niedriger als im Vorjahr. Allerdings liegt er um 3 Prozent über dem Fünf-jährigen-Mittelwert. Die Marktexperten weisen darauf hin, dass die Marge zwischen Milchpreis und Betriebskosten auf den Höfen, im 4. Quartal  2018 wieder zurückgegangen sei. Überwiegend bedingt durch den Anstieg der Futtermittelkosten.

Die Marktentwicklung der Milchprodukte hat sich dagegen generell verbessert. Infolgedessen konnte Magermilchpulver ein Plus von 9,3 Prozent und Vollmilchpulver ein Plus von 5,4 Prozent erreichen. Bei Käse im Cheddar-Bereich, wurde ein Zuwachs von 8,7 Prozent erlangt. Dagegen musste Butter seit Jahresbeginn beim Preisgefüge einen Rückgang von gut 4 Prozent hinnehmen. Zieht man allerdings den Fünf-Jahres-Vergleich heran, so haben die Butterpreise ihren Höchststand von Plus 14 Prozent gegenüber dem langjährigen Durchschnitt erreicht. Dagegen verzeichnet Magermilchpulver den niedrigsten Wert in Höhe von Minus 6 Prozent.

Die Handelspreise sind auf den internationalen Märkten in Bewegung und weisen vor allem im ozeanischen Bereich Verbesserungen auf. Als Grund werden hier die Wetterereignisse genannt. Vor allem, dass neben der Trockenheit auch der El-Niño-Effekt die Milchproduktion einschränken könnte.

Die globale Milchversorgung, so die Kommissionsmitglieder, hat im vergangenen Jahr ein Wachstumsergebnis von einem Prozent erreicht. Auch hier wurden die ungünstigen Wetterbedingungen und auch die zeitweise schwächeren Milchpreise als Ursache angeführt. Für das erste Halbjahr 2019 prognostizieren die Fachleute einen globalen Milchanstieg in Höhe von einem halben Prozent.

Die weltweiten Exporte sind auch im Jahr 2018 weiter angestiegen. Führend im Ranking der größten Exporteure sind die Europäische Union und Neuseeland, mit leichten Zuwachsraten auch die Vereinigten Staaten. Argentinien und Uruguay konnten ihr Volumen ebenfalls etwas ausdehnen, hauptsächlich aufgrund eines gesteigerten Vollmilchpulverabsatzes. Die Nachfrage hat sich auf dem Weltmarkt, dank höherer Erdölpreise, wieder erholt, so dass abermals größere Mengen in den Nahen Osten und nach Nordafrika exportiert wurden. Großen Einfluss auf die Exportgeschäfte hat die Wirtschaftssituation in China. Obwohl sich das Wirtschaftswachstum in China verlangsamt hat, werden aber nach wie vor solide und positive Absatzchancen in der Volksrepublik festgestellt. Die Europäische Union hat auf dem globalen Markt mit Käse und Magermilchpulver Rekordmengen erzielen können. Gleichzeitig konnte der Molkenverkauf ebenfalls in den Drittlandstaaten expandieren. Der Exportschlager von europäischen Milchprodukten in China ist weiterhin die Säuglingsnahrung.

Kritsch in ihrer Marktbeobachtung sind die EU-Experten im Hinblick auf die Ereignisse und Diskussionen über das Brexit-Abkommen. Eine schlechte Ausgangsituation für den Milchmarkt entsteht im Fall, wenn kein Abkommen zwischen Großbritannien und der EU erzielt werden kann. Die sich ankündigenden Tarif- und Handelshemmnisse könnten mittelfristig die wirtschaftliche Lage und die Lieferkette beider Seiten extrem belasten.

Das europäische Milchaufkommen im ersten Halbjahr 2019 wird von den Experten etwas niedriger prognostiziert, als im Vorjahr. Dagegen rechnen sie im zweiten Halbjahr 2019, dass mit dem saisonalen Anstieg, das Vorjahresniveau wieder erreicht werden kann. Trotz aller Tendenzen und Unwägbarkeiten hinsichtlich des Brexit, sieht die Kommission in der Gesamtbetrachtung die Marktsituation derzeit als ausgewogen an. Obwohl vermutlich das Wachstum von Angebot und Nachfrage etwas unter dem Durchschnitt der letzten Jahre liegen könnte.

Link zum englischen Originaltext

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