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EU Marktausschuss: Sitzung vom 23. Juni 2021

Auf der 38. Sitzung, am 23. Juni 2021, trafen sich per Videokonferenz, die Vertreter des MMO-Wirtschaftsausschusses (MMO Economic Board), mit Teilnehmern aus den verschiedenen angeschlossenen Stufen der Milchwirtschaft: CEJA (Junglandwirte), COPA-COGECA (Produzenten und Genossenschaften), ECVC Via Campesina (Landwirte), EMB (European Milch Board), EDA (Milchindustrie), Eucolait (Milchwirtschaft) sowie der Eurocommerce (Einzelhandel) um über die Milchmarktlage zu diskutieren.
Von diesen Experten wurde die aktuelle Marktsituation in verschiedenen Sitzungsrunden und Vorträgen analysiert, entsprechend bewertet, aufgelistet und anschließend die Ergebnisse bekanntgegeben.

Bitte klicken Sie hier zu den Vorträgen und Grafiken

(Zusammenfassung aus dem englischen Markttext)

Die Milchanlieferungen sind im April 2021 in Europa angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich das Milchaufkommen um 1 Prozent bzw. 133 Millionen Kilogramm. Von insgesamt 18 Mitgliedsstaaten wurde die Milchanlieferung gegenüber dem letzten Jahr überschritten. Ein stärker erhöhtes Wachstum der Milcherzeugung ist dabei vor allem in Irland, Italien, Polen aber auch in Frankreich festzustellen. Im ersten Jahresdrittel 2021 verringerte sich rein rechnerisch das Milchaufkommen um 0,7 Prozent. Dies ist jedoch darauf zurückzuführen, dass im letzten Jahr ein Schalttag die Kalkulation verändert hat. Würde man diesen Wert bereinigen, läge das Wachstum bei einem leichten Plus von 0,1 Prozent.

Durchschnittlich, so die Kommission, liegt bei der angelieferten Rohmilch, der Anteil der Bio-Milchmenge derzeit bei 4,4 Prozent. Das höchste Quantum haben dabei die Länder Österreich, Schweden und Dänemark. Am niedrigsten ist die Quote an Bio-Milch in Polen, Portugal und Estland.

Das gedämpfte Milchaufkommen hat logischerweise Konsequenzen bei der Produktion von Milcherzeugnissen. Folglich sind bei einigen Milchprodukten die Herstellungszahlen zurückgegangen. Neben Vollmilchpulver und Magermilchpulver, reduzierten sich ebenso die Produktionen von Butter und Joghurt. Trinkmilch, Sahne, Kondensmilch und Käse konnten dagegen einen leichten Produktionsanstieg erreichen.

Der durchschnittliche Milchpreis in Europa bewegt sich gegenwärtig entgegen dem sonst üblichen saisonal rückläufigen Trend. Im April 2021 wurde ein EU-Durchschnittspreis von 35,44 Cent pro Kilogramm Milch gemeldet, was eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 6 Prozent bedeutet. Der fortlaufende 5-jährige Mittelpreis wird um 9,5 Prozent übertroffen. Nach Schätzung der Fachexperten wird der Milchauszahlungspreis im Monat Mai 2021 eine leichte Erhöhung von einem knappen halben Cent erreichen, das heißt in etwa bei 35,5 Cent pro Kilogramm Milch liegen.

Die Verkaufspreise der Milchprodukte haben sich angesichts dieser Marktsituation seit Jahresbeginn entsprechend erhöht. Insbesondere bei Mager- und Vollmilchpulver aber auch bei Butter und Molkenpulver haben die Preise seit Jahresanfang kontinuierlich zugenommen. Eine recht erfreuliche Erhöhung erreicht dabei Molkenpulver. Der Verkaufspreis von Molkenpulver hat gegenwärtig einen Stand, wie er das letzte Mal im März 2014 erzielt worden ist. Ähnliche Steigerungen gab es auch bei den Verkaufspreisen von Vollmilchpulver. Seit Jahresbeginn 2021 ist der Butterpreis um 22 Prozent angestiegen. Die Werte von Magermilchpulver haben sich um 18 Prozent vergrößert. Nicht diesem Trend folgend, zeigen sich die erwirtschafteten Handelspreise des Käsesegments. Insgesamt hat sich die Bestandssituation der Milchprodukte in der Europäischen Union, so das Resümee der Experten, im Durchschnitt gegenüber den vergleichbaren Jahren bei den meisten Milcherzeugnissen etwas reduziert.

Das Milchaufkommen der Hauptexportländer ist im Frühjahr 2021 um gut 2,5 Prozent angestiegen. Damit liegt die kumulative Menge der ersten vier Monate des Jahres 2021 bei einem Plus von annährend 0,7 Prozent. Erstaunlich sind dabei die Wachstumsraten im März und April 2021 von Neuseeland aber auch von den Vereinigten Staaten. Der Drittlandexport kann auf eine weitere gute Nachfragebasis bauen. Ein starkes Kaufinteresse sowie zunehmende Einfuhrmengen werden vor allem aus den asiatischen Gebieten gemeldet. Neben China sind hierbei auch Südkorea und die Staaten in Südostasien zu nennen. Obwohl China in den letzten Jahren versucht die heimische Milchproduktion schrittweise aufzubauen, besteht dort nach wie vor ein hohes Importinteresse von Milchprodukten.

 

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