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EU-Marktausschuss: Sitzung vom 21. März 2022

Auf der 41. Sitzung, am 21. März 2022, trafen sich per Videokonferenz die Vertreter des MMO-Wirtschaftsausschusses (MMO Economic Board), mit Teilnehmern aus den verschiedenen angeschlossenen Stufen der Milchwirtschaft: CEJA (Junglandwirte), COPA-COGECA (Produzenten und Genossenschaften), ECVC Via Campesina (Landwirte), EMB (Europäischer Milch-Ausschuss), EDA (Milchindustrie), Eucolait (Milchwirtschaft) sowie der Eurocommerce (Einzelhandel) um über die Milchmarktlage zu diskutieren. Von diesen Experten wurde die aktuelle Marktsituation in verschiedenen Sitzungsrunden und Vorträgen analysiert, entsprechend bewertet, aufgelistet und anschließend die Ergebnisse bekanntgegeben.

Bitte klicken Sie hier zu den Vorträgen und Grafiken (Zusammenfassung aus dem englischen Markttext)

In der Europäischen Union hat sich das Milchaufkommen im Januar 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht reduziert. Der Abstand beträgt 0,7 Prozent, wobei sich bei den 14 Mitgliedstaaten mit Unterlieferungen auch Irland befindet.

Die Verarbeitung zu Milchprodukten erhöhte sich in 2021 nur bei Käse mit 1,9 Prozent und bei Sahne mit einem Plus von 2,7 Prozent zum Vergleich mit 2020. Da die EU-Gesamterzeugung an Milch zum Vorjahr unverändert blieb, sind folglich die restlichen Milcherzeugnisse rückläufig. Größere Rückgänge sind im Milchpulversegment und bei Butter zu verzeichnen. Vollmilch- und Magermilchpulver schlossen mit einem Minus von 12,1 und 6,2 Prozent ab. Die Butterproduktion wurde europaweit um 2,7 Prozent vermindert.

Die Milchpreise sind im letzten Jahr monatlich stetig angestiegen. Dieser Trend wird sich auch in 2022 unvermindert fortsetzen. Im Januar 2022 erreichte der durchschnittliche europäische Milchpreis einen Wert von bereits 42 Cent pro Kilogramm Milch. Allerdings schränken die extrem hohen Kosten für Futtermittel und Energie die Margen/Rendite ein. Die Produktpreise für Milcherzeugnisse erzielen derzeit Höchstpreise im mehrjährigen Vergleich. Die Anstiege erreichen prozentuale Werte weit über dem zweistelligen Bereich. Gleichzeitig haben die Lagerbestände abgenommen, so dass von keiner „Überversorgung“ gesprochen werden kann (Zitat: markets changed from oversupply to undersupply).

Gleichfalls ein niedriges Milchaufkommen attestieren die Marktexperten auch in Ländern mit hoher Exportquote an Milchprodukten. In den USA, Ozeanien und Großbritannien verlangsamt sich die Milchabgabe. In den zehn größten Milchexportländern ging die Milcherfassung im Januar 2022 um 1,8 Prozent zum Vorjahresmonat zurück. Trotz Covid-19 und den logistischen Herausforderung 2021 hat der internationale Handel ein Rekordergebnis, auch wenn zum Jahresende der Transfer nachließ. Dabei halten die EU, Neuseeland und die USA einen Anteil von 75 Prozent im Exportgeschäft. China war wieder das wichtigste Importland für Milchprodukte. Die weiterhin – weltweite – Corona Pandemie könnte auch weiterhin für Störungen in internationalen Warentransfer sorgen. Für 2022 rechnet die Kommission durch die geringere Milcherzeugung mit einem Nachlassen im globalen Milchgeschäft mit folglich anziehenden Verkaufspreisen. Direkte Einflüsse durch die kriegerische Auseinandersetzung in der Ukraine sind nicht zu erwarten, allerdings sind spätere Auswirkungen möglich.

Am Binnenmarkt wird der Konsum der Verbraucher mehr und mehr durch die Inflationsrate bestimmt werden. Wegen den Lockerungen gegen die Covid-19-Pandemie ist der Absatz im Lebensmitteleinzelhandel 2021 leicht zurückgegangen. In Frankreich sind die Verkäufe von Biomilcherzeugnissen rückläufig. Bis zur Jahresmitte rechnet die EU-Marktkommission mit einer angespannten Lage durch eine niedrige Milchanlieferung, nachlassendem Tierbestand und hohen Futtermittelkosten. Aber die jetzigen Zeiten sind, so die Meinung der Mitglieder im Resümee, von einer starken „Unsicherheit“ (Zitat: The key word of the meeting was uncertainty) geprägt. Nicht abschätzbar sind die kriegerischen Ereignisse in der Ukraine, die Verfügbarkeit und somit wirtschaftliche Abhängigkeit von Waren aus China, aber auch selbst die Nachfrageentwicklung Chinas an Milchprodukten.

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