Die europäischen Ausfuhren von Milchprodukten in Drittländer haben im Juni deutlich an Höhe verloren. Nach einem bereits verhaltenen Exportvolumen im Mai war die Nachfrage nach Milchprodukten zur Jahresmitte erneut rückläufig. Im zweiten Quartal 2024 brach vor allem der Export von Vollmilchpulver kräftig gegenüber dem Vorjahr ein. Auch die Ausfuhren von Käse, welche im ersten Quartal noch einen positiven Verlauf genommen hatten, verloren an Dynamik und erreichten allenfalls knapp die Exporte aus dem Vorjahreszeitraum.
EU-Drittlandexporte im Rückwärtsgang
In der EU-27 wurden bei eine leicht höheren Milchanlieferung in den ersten sechs Monaten, weniger Butter hergestellt als im Vorjahr. Das dürfte mit ein Grund sein für die die abnehmenden Lieferungen an Butter in Drittländer. Dominierende Importeure von europäischer Butter z.B. das Vereinigte Königreich oder China zeigten im ersten Halbjahr ein stärkeres Kaufinteresse. Von Januar bis Juni büßten die Ausfuhren von Butter/-öl mit rund 135.000 t fast 6 % zum Vorjahresvergleich ein. Bereits im ersten Quartal lagen die europäischen Ausfuhren von Butter/-öl über 5 % unter der Vorjahreshöhe zurück. Im Bereich der Exporte von Milchpulver mussten die Lieferungen von Magermilchpulver und insbesondere Vollmilchpulver spürbare Verluste hinnehmen. Alleine im Juni verloren die Ausfuhren von Vollmilchpulver um über 40 % und Magermilchpulver um 20 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Für das erste Halbjahr bedeutet das einen Rückgang der Exporte von Vollmilchpulver von fast 21 % und bei Magermilchpulver von 9,5 %. Im Welthandel hatte China im ersten Halbjahr über 30 % weniger Magermilchpulver eingeführt. Die erzeugte Menge an Mager- und Vollmilchpulver in der EU hatte sich dagegen auf Vorjahreshöhe bewegt.
Zulegen konnten im Handel mit Drittländern lediglich die Ausfuhren von Molkenpulver. Im Zeitraum von Januar bis Juni konnte die EU-27 mit rund 367.000 t über 6 % mehr Ware exportieren.
Die Drittlandnachfrage nach Käse hatte nach einem stabilen Absatz in den ersten fünf Monaten, im Juni einen Rückgang verzeichnet. Gegenüber Juni 2023 lieferte die EU-27 knapp 7 % weniger Käse an Drittstaaten aus. Auf Sicht des ersten Halbjahres 2024 weißt die Bilanz mit rund 680.000 t ein fast ähnlich hohes Handelsvolumen als im Vorjahreszeitraum aus. Beim Blick auf die produzierte Käsemenge innerhalb der EU zeigt sich, dass im ersten Halbjahr rund 1 % mehr Käse produziert wurde als vergangenes Jahr.
Insgesamt verloren die Drittlandexporte der abgebildeten Milcherzeugnisse im ersten Halbjahr um insgesamt gut 4 %.